Susan Tedeschi

Just Won't Burn

Fantasy
VÖ: 2023

Meisterstück der modernen Blues-Geschichte

Just Won’t Burn ist das Album, mit dem sich die damals 28-jährige Susan Tedeschi vor 25 Jahren als Gitarristin und insbesondere als Sängerin an die Spitze ihrer Branche katapultierte. Und da steht sie nach wie vor. 16 Songs umfasst die Neuauflage dieses Klassikers, fünf davon sind bisher unveröffentlichte Album-Outtakes, zwei sind Live-Aufnahmen der Tedeschi Trucks Band, die allein schon den Wert dieser Edition ausmachen. Schon nach zwei Sekunden des Openers ›Rock Me Right‹ weiß man, dass hier Blues-Weltklasse um die Ecke kommt. Wobei das Songmaterial mit Klassikern wie ›Little By Little‹ von Junior Wells oder auch Tedeschis eigenen Stücken wie dem Titelsong des Albums zumeist sehr am klassischen Blues orientiert ist. Eine Nummer wie ›It Hurts So Bad‹ von Tom Hambridge (der auch produzierte) hätte gut auch in den fünfziger oder sechziger Jahren entstanden sein können. Tedeschis Interpretation von John Prines ›Angel From Montgomery‹ hält bis heute jedem Vergleich stand. Und das atmosphärisch glühende ›Looking For Answers‹ verweist mit der Solo-Geige von Ian Kennedy schon ein wenig auf die weltmusikalischen Einflüsse, die heute den Sound Tedeschis an der Seite ihres Mannes Derek Trucks prägen und dem Song zusammen mit ›Just Won’t Burn‹ nach wie vor einen Platz im Repertoire Tedeschis sichern. Ein meisterliches Stück moderner Blues-Geschichte.

Album: 8,5

(7/10)
TEXT: RALF DECKERT

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