Dreißig Jahre ist es her, dass Tori Amos mit ihrem umwerfenden, auf den Spuren der großartigen Kate Bush wandelnden Solo-Debüt Little Earthquakes für Aufsehen sorgte. Seitdem hat die amerikanische Sängerin und Pianistin einiges ausprobiert, sich stilistisch nie limitiert und in ergreifenden Kompositionen ihr Seelenleben offengelegt. Auf ihrem 16. Studio-Album verpackt die 58-Jährige ihre Gedanken nun in poppige, verblüffend leicht zugängliche Klänge. Eine vordergründige Simplizität, die keineswegs mit Substanzlosigkeit einhergeht: Der stets leicht entrückt wirkenden Künstlerin gelingt es auf Ocean To Ocean, die Aufarbeitung dramatischer Erfahrungen wie den Tod ihrer Mutter und ihre eigene Vergewaltigung im Alter von 22 Jahren mit leichtfüßigen Tonfolgen zu ummanteln — nach ihren zuletzt stark fordernden Art-Pop-Werken eine mehrheitsfähig vorgetragene Schwermut. Bei Stücken wie ›Swim To New York State‹, ›How Glass Is Made‹ und dem mit Mark Knopflers markantem Gitarrenton liebäugelnden ›Speaking With Trees‹ steht das musikalische Experiment ebenso wenig im Mittelpunkt wie beim übrigen Material. Es lebt vielmehr von hochmelodischen, wohl durchdachten Arrangements, die von Tori Amos’ sensiblem Gesang getragen werden.
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