Es scheint fast so, als habe die Arbeit an The Mandrake Project (2024) Bruce Dickinson sein Solo-Werk wieder näher gebracht: Zunächst beschäftigte sich der Frontmann von Iron Maiden mit Dolby-Atmos-Mixen seiner Alleingänge — dann nagte an ihm der Wunsch, sich Balls To Picasso (1994) dezidiert vorzunehmen, grundlegend zu überarbeiten und um neue Arrangement-Details zu erweitern. Nun ist die Umarbeitung der Platte zu More Balls To Picasso zu haben.
Der Klang des Albums wirkt buttriger und voller, nicht nur durch die neuen Streicher-Flächen, die etwa dem Intro von ›Cyclops‹ eine neue Klangfülle und Dramatik verleihen; auffällig ist auch der gezähmte Sound der Snare-Drum, die ihre peitschende Härte verloren hat. Anders hingegen ›Laughing In The Hiding Bush‹, dessen brachialer Gitarrensound die Nummer nun noch wesentlich aggressiver wirken lässt. Unter Mitwirkung einer Bläsersektion des Berklee College of Music hat ›Shoot All The Clowns‹ die wohl deutlichste Überarbeitung erfahren und ist so zu einem der Highlights von More Balls To Picasso geworden: Die Trompeten, Posaunen und Tubas machen aus dem im Vergleich geradezu dezent funkigen Stück ein Donnergebräu aus Soul, Funk und Metal, das in seiner Anmutung der Ghost-Nummer ›Twenties‹ nicht gänzlich unähnlich ist. Zum Pathos-geladenen Abschluss ›Tears Of A Dragon‹ kehren noch einmal im ganz großen Stil die Streicher zurück: Intensiver noch als bei ›Change Of Heart‹ verleihen erhabene Streicher-Spuren der Nummer ein neues Level an Opulenz und eine weitere Ebene.
Als Bonustracks sind dem Album ›Gods Of War‹ und ›Shoot All The Clowns‹ zudem als Live-Einspielungen aus dem Studio angehängt. Reduziert von allem Studio-Bombast beeindruckt bei ersterem vor allem die von Tanya O’Callaghan mitreißend intonierte Basslinie; bei letzterem interpretiert Dickinson seine Gesangslinie mit einem beinahe furchterregenden Wahnsinn in der Stimme.
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