Einen Augenblick lang sah es 1999 danach aus, als hätte Prince seine Fehde mit der Musikindustrie beigelegt. Zumindest kurzzeitig kehrte er für Rave Un2 The Joy Fantastic in den Major-Apparat der Branche zurück, ehe er sich abermals geräuschvoll aus ihm ausklinkte und seine neue Plattenfirma Arista zum Sündenbock für das Scheitern dieser unglücklichen Platte erklärte, für die er mit etlichen angesagten Musikern zusammengebracht wurde. Neben Chuck D. (Public Enemy) und Sheryl Crow ist auf Rave Un2 The Joy Fantastic unter anderem Gwen Stefani (No Doubt) zu hören, mit der in ›So Far, So Pleased‹ der tolle Albumhöhepunkt entstand.
Das eigentliche Problem dieser recht chaotischen Scheibe ist aber, dass der Großteil der zurechtgeformten Ideen bereits bis zu zehn Jahre auf dem Buckel hatte und — wie im Falle des Titelstücks — bis in die Zeit des Batman-Soundtracks zurückgeht: Nicht aus jedem liegengebliebenen Rest lässt sich am Ende eben doch noch schlüssige und durchgehend unterhaltsame Musik formen. Der später vorgenommene Remix des Albums unter dem Titel Rave In2 The Joy Fantastic (angeboten wurde er seinerzeit exklusiv über einen von Prince betriebenen Musik-Club) ist lediglich kosmetischer Natur und liegt dieser Neuausgabe ebenso bei wie der zweitstündige, vor einigen Jahren auch separat auf DVD erschienene Konzertmitschnitt aus dem Dezember 1999, den Prince als Rave Un2 The Year 2000 am ersten Tag des neuen Jahrtausends im amerikanischen Pay-TV zugänglich machte.