Man fragt sich, wann das immerhin 82-jährige Hawkwind-Oberhaupt wohl das Ende seiner langen intergalaktischen Reise verkündet. Mit Stories From Time And Space sicher nicht, denn dafür klingen die englischen Space-Rock-Pioniere noch immer zu vital und schlagen zur Abwechslung einen Bogen zur Band-Inkarnation der musikalisch schwierigen Neunziger, in denen die langlebige Truppe auf Alben wie Alien 4 mit kühl-artifiziellen Elektro-Sounds nach neuer Relevanz strebte.
Das ist natürlich im Jahr 2024 nicht sonderlich innovativ, aber nett anzuhören, vor allem, weil Dave Brock seinem Sound ein luftiges, atmendes und stark ballastbefreites Klangdesign spendiert hat und sich textlich einmal mehr mit existenziellen Fragen beschäftigt. In ›Our Lives Can’t Last Forever‹ sorgen zu Beginn schläfrig pulsierende Synthies und Engelschöre statt der sonst gewohnt hämmernden Gitarren-Riffs und dauerfeuernden Sequencer-Breitseiten für Atmosphäre.
Das jazzige ›The Starship (One Love One Life)‹ oder das psychedelische ›What Are We Going To Do While We’re Here‹ lehnen sich dagegen partiell an die britische Canterbury-Szene der siebziger Jahre an, mit deren Improvisations-Gestus Hawkwind zumindest auf Alben wie In Search Of Space liebäugelten.