Als Paradise Lost kürzlich im Vorprogramm von King Diamond durch hiesige Hallen zogen, offenbarte sich erneut die Diskrepanz zwischen ihren Studio-Alben und deren Umsetzung auf der Bühne. Überzeugt die Band auf nahezu jeder ihrer Platten, kann ein Paradise Lost-Konzert schon mal zum statischen Dilemma mit einem in schiefen Tonlagen jammernden, sich ganzen Textzeilen verweigernden Nick Holmes verkommen — schade drum! Einer solchen Kritik muss sich das 17. Studio-Werk der Truppe aus Halifax, West Yorkshire nicht stellen, denn die Band schöpft hier aus dem Vollen: ›Silence Like The Grave‹, ›Savage Days‹ und ›Deceivers‹ ergeben im Verbund mit neun weiteren Stücken ein herrlich stimmiges Album, das sich unumwunden an der Mittneunziger-Inkarnation von Paradise Lost anlehnt. Schroffe Passagen wechseln sich ab mit sehnsuchtsvoll schluchzenden Melodien und sorgen bei all jenen für wohlige Gänsehautschauer, die von ›Embers Fire‹, ›True Belief‹ und ›Enchantment‹ noch immer nicht genug bekommen. Dreißig Jahre nach dem famosen Draconian Times liefern die Briten mit Ascension noch einmal eine wunderbar warm tönende Platte zwischen Gothic-Rock und -Metal ab, die keinerlei Ausfallerscheinungen aufweist. Chapeau!





