Für ihre dritte LP gehen die Scorpions eine Kooperation mit Dieter Dierks ein (Nektar, Birth Control, Tangerine Dream und etliche mehr), die viele Jahre Bestand haben wird. Der Produzent hilft den unterschiedlichen Musikerpersönlichkeiten, enger miteinander zu verzahnen und bringt sie auf gemeinsamen Kurs: In Trance wird zum Grundstein des griffigen Hardrock-Sounds, mit dem die Scorpions Geschichte schreiben werden. Das stürmische, von Uli Jon Roth gesungene ›Dark Lady‹ sticht heraus und erinnert nicht bloß wegen der Chöre an die harten Queen der frühen Siebziger; kompakter geraten Stücke wie ›Robot Man‹, ›Top Of The Bill‹ und der Titelsong mit seinem stolzen Refrain. Die psychedelischen Nebelschwaden der frühen Scorpions-Jahre sind nahezu weggeblasen. Lediglich in ›Evening Wind‹ und ›Sun In My Hand‹ verdichten sie sich ein weiteres Mal — die starken Soli von Urheber Roth strahlen darin wie Leuchtfeuer. Ein faszinierendes Album mit einer melancholisch-mystischen Aura (›Living And Dying‹, ›Life’s Like A River‹), dessen Hülle die Sittenwächter auf den Plan ruft: die blanke Brust der knienden Cover-Dame wird auf späteren LP-Editionen mit nachträglich spendiertem Zwirn verhangen.
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