Poison Dollys
Bad Reputation
VÖ: 2023
Poison Dollys waren eine von vier Musikerinnen 1981 auf Long Island gegründete Hardrock-Band, die sich lange vor Vixen und Phantom Blue in einer von Männern dominierten Szene durchzusetzen versuchte und sich immerhin in der New Yorker Szene eine beachtliche Gefolgschaft erspielen konnte.
Mötley Crüe
BMG
VÖ: 2023
So sehr sich Mötley Crüe heute mühen, in der Manege ihres Reunion-Theaters noch das letzte Bisschen verbliebene Würde zu verlieren: Wenigstens drei ihrer zwischen 1981 und 1989 herausgebrachten Alben haben so viel Relevanz und auch Substanz behalten, dass ihnen selbst ihre Erschaffer keinen Schaden mehr zufügen können.
Brian May & Friends
Universal
VÖ: 2023
Weil sein Sohn ein Fan der japanischen Science-Fiction-Kinderserie Star Fleet war, wollte Queen-Gitarrist Brian May eine Hardrock-Version des Titelsongs aufnehmen. Daraus wurde eine einmalige und aus heutiger Sicht auch recht skurrile Unternehmung.
Magnum
Cherry Red
VÖ: 2023
Magnum haben ihr eigenes Bild des europäischen Pomp-Rock kultiviert, das sie seit den frühen Achtzigern verkörpern. In ihrer Findungsphase klangen sie noch ein wenig anders.
Lynyrd Skynyrd
Geffen
VÖ: 2023
Dass ihr Schaffen einmal derart von dem Live-Jam ›Free Bird‹ und dem fetentauglichen Hit ›Sweet Home Alabama‹ überstrahlt werden würde, hätten sich die Southern-Rocker wohl nicht träumen lassen. Entsprechend schwer gestaltet es sich, ihr 14 Studio-Alben umfassendes Repertoire ohne Substanzverlust auf vier CDs herunterzubrechen
Bruce Hornsby
Thirty Tigers
VÖ: 2023
Den ganz großen Mainstreamerfolg seiner Achtziger-Hits ›The Way It Is‹ und ›Every Little Kiss‹ hat Bruce Hornsby mit seinen unterschiedlichen Formationen nicht wirklich wiederholen können. Die erbauliche Musik des zwischenzeitlichen Mitglieds von Grateful Dead ist bis heute keinen Deut schlechter geworden — anspruchsvoller hingegen schon.
HeadCat
BMG
VÖ: 2023
Lemmy Kilmister hielt mit seiner Vorliebe für Rock’n’Roll- und Rhythm’n’Blues-Klänge der fünfziger und sechziger Jahre nie hinterm Berg. Über die Jahre hinweg standen Headcat unzählige Male gemeinsam auf der Bühne und spielten drei Studio-Alben ein.
Gate
MIG
VÖ: 2023
Zusammenfassung
Dreams
Bad Reputation
VÖ: 2023
Als lokale Könige auf Collegetänzen, Universitätspartys, Nachtclubs und Festivals haben die 1985 in Palos Hills, Illinois gegründeten Dreams in den Folgejahren mehr als 400 Konzerte absolviert. 2013 brachten AOR Heaven zwölf dieser Titel auf einer inzwischen vergriffenen CD zusammen, die nun eine überarbeitete und um Bonustracks erweiterte Neuauflage erhält.
Friederike Wipfler, Julia Schweinberger, Lennart Bedford-Strohm, Anne Brier
BR Fernsehen/ARD Mediathek
VÖ: 2023
Der etwas effektheischende Titel und der zuweilen raunende Ton dieser dreiteiligen investigativen Recherche sollte nicht abschrecken: "Dirty Little Secrets" bietet einen überaus spannenden Blick hinter die Kulissen der heutigen Musikindustrie.
Wytch Hazel
Bad Omen
VÖ: 2023
Das Quartett aus Lancaster muten an wie aus der Zeit gefallen. Und es bleibt seiner Linie treu: Auch auf "IV: Sacrament" zelebrieren Wytch Hazel ihren mit Folkschlieren durchzogenen Hardrock enthusiastisch, ignorieren konsequent das Treiben um sie herum und klingen genau dadurch so authentisch.
Wadada Leo Smith
Kabell/Bandcamp
VÖ: 2023
Auf seine alten Tage will es Wadada Leo Smith noch einmal so richtig wissen. Mit 81 Jahren hat der Trompeter ein fettes Electric-Jazz-Album gestrickt, das Miles Davis’ Meilenstein "Agharta" (1975) nicht nachbaut, sondern unter den studiotechnischen Möglichkeiten des 21. Jahrhunderts in unsere Zeit transformiert.
The Defiants
Frontiers
VÖ: 2023
Auch wenn sie sich anders nennen: Im Grunde sind The Defiants die Fortführung der Neunziger-Inkarnation von Danger Danger mit Paul Laine. Und so besticht nach zwei fantastischen Vorgängerplatten auch "Drive" mit melodischem Hardrock der profilstarken Extraklasse.
Ben Harper
Chrysalis
VÖ: 2023
Über die Jahre hinweg ist Ben Harper zu einer herausragenden Figur der amerikanischen Roots-Musik gewachsen. Auf "Bloodline Maintenance" (2021) spielt er zuletzt mit dem Soul und Funk der Siebziger und befasste sich inhaltlich mit seiner Familiengeschichte. Nun folgt in "Wide Open Light" ein umso weniger geschliffenes Album.
All For Metal
AFM
VÖ: 2023
Als gemeinsamen Faszinationspunkt haben Tim "Tetzel" Schmidt (Asenblut) und Antonio Calanna (DeVicious) die Energie eines Manowar-Konzerts ausgemacht. Mit denen haben All For Metal vor allem Klischeetexte gemein, orientieren sich ansonsten aber eher an der aktuell beliebten Sparte des melodischen Kostüm-Metal.
Eloy
Drakkar
VÖ: 2023
Die Stimme des Erzähler taucht wie aus einem Klangnebel auf und signalisiert: Frank Bornemann hat auch auf dem 20. Eloy-Album — dem dritten Epos über Jeanne D’Arc —noch immer viel zu sagen.
Crown Lands
Universal Canada
VÖ: 2023
Wer es versäumte, Crown Lands nach Erscheinen ihres ersten Albums auf dem Beobachtungsradar zu behalten, dürfte einigermaßen erstaunt darüber sein, welch bemerkenswerte Entwicklung das kanadische Duo in den zurückliegenden drei Jahren hinter sich gebracht hat — und welche Wellen ihr Zweitwerk mittlerweile schlägt.
Virgin Steele
Steamhammer
VÖ: 2023
Nach dem haarsträubenden Nocturnes Of Hellfire & Damnation widmen sich Virgin Steele thematisch wieder dem frühen Zeitalter der Menschheitsgeschichte. Dafür hat Mastermind David DeFeis die exaltierten Gesangsmarotten des Vorgängers auf ein Mindestmaß reduziert.
Boys From Heaven
Target
VÖ: 2023
Boys From Heaven aus Dänemark wollen den Sound der Achtziger in die heutige Zeit hieven — ein Anliegen, das auch das Night Flight Orchestra seit geraumer Zeit äußerst erfolgreich verfolgt. Die Dänen gehen wie schon bei ihrem Debüt "The Great Discovery" (2020) auf "The Descendant" noch einen Schritt weiter.
Eric Bibb
Dixiefrog
VÖ: 2023
Eric Bibb ist beileibe kein Lautsprecher, aber ein Musiker mit Message, die er statt in Wutreden gern in Wohlklang fließen lässt: Jeder Song auf "Ridin'" kommt hier wie von Hand gemalt daher. Technisch ist alles dabei: Bleistiftzeichnung, Aquarell, Ölgemälde — in Form von 14 höchst unterschiedlichen, fein instrumentierten und ausarrangierten Songs.
Roxanne
Ratpak
VÖ: 2023
Dass sich Bands nach jahrzehntelanger Funkstille im Alter noch einmal aufraffen und sich in neue Abenteuer stürzen, ist nicht ungewöhnlich. Dass es einen Unterschied macht, ob kurzfristiges Industriegeld lockte oder der Spaß am Musikmachen zu neuen Liedern führte, lässt sich anschaulich am Beispiel Roxanne ablesen.

DAS AKTUELLE HEFT

Cover von ROCKS Nr. 107 (04/2025)