Das Quartett aus Lancaster muten an wie aus der Zeit gefallen. Und es bleibt seiner Linie treu: Auch auf IV: Sacrament zelebrieren Wytch Hazel ihren mit Folkschlieren durchzogenen Hardrock enthusiastisch, ignorieren konsequent das Treiben um sie herum und klingen genau dadurch so authentisch.
Mit ihren Kompositionen sorgen Frontmann Colin Hendra und seine Mitstreiter für eine warmherzige, positiv aufgeladene Atmosphäre, in der es sich unschwer heimisch fühlen lässt. Solche Wohlfühloasen haben Wishbone Ash in den frühen Siebzigern erschaffen, ebenso Jethro Tull auf einigen ihrer stärksten Scheiben und die Amerikaner Ashbury mit ihrem Debüt Endless Skies (1983).
Aktuell gibt es indes nur wenige Bands mit einer ähnlich angenehmen Ausstrahlung. Ganz gleich, ob sich Wytch Hazel mit ›Angel Of Light‹ ein Stück weit in Richtung Thin Lizzy strecken, in ›Future Is Gold‹ ihrer Folk-Verbundenheit freien Lauf lassen oder mit dem ergreifenden ›Digging Deeper‹ erhobenen Hauptes auf Argus-Pfaden wandeln: Ihr Herzblut ist in jedem der zehn Stücke deutlich zu spüren. Die zehn Kompositionen auf IV: Sacrament bilden einen im besten Sinne unschuldig wirkenden Ruhepol im hektischen Alltagstrott — mehr davon!