Iron Maiden

Somewhere In Time

EMI
VÖ: 1986

Neue Ufer

Genau wie Judas Priest im selben Jahr auf Turbo experimentieren Iron Maiden hier mit Gitarren-Synthesizern. Das lässt so manchem Anhänger das Bier im Becher gefrieren, fügt dem Klangbild jedoch bereichernde Farbtupfer hinzu. Die Gruppe klingt so melodisch wie nie zuvor, was deutlich auf Adrian Smith und dessen vergleichsweise stattlichen Kompositionsanteil zurückzuführen ist. Zudem leben Maiden (vor allem Steve Harris) ihren Hang zu ausladenden Stücken noch stärker aus: Bis auf ›Deja-Vu‹ knacken alle Lieder zum Teil deutlich die Fünf-Minuten-Marke. Gerne übersehenes Highlight: die Geschichtsstunde ›Alexander The Great‹, in deren prächtigem Refrain Dickinson überwältigende Emotionalität an den Tag legt. Auch bemerkenswert: der futuristische Gitarrensound in Stücken wie ›Wasted Years‹ und ›The Loneliness Of The Long Distance Runner‹.

(9.5/10)

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