Christopher Walenty Dreja wurde am 11. November 1946 in Surbiton in der britischen Grafschaft Surrey geboren und gründete 1963 gemeinsam mit Sänger Keith Relf, Gitarrist Top Topham, Bassist Paul Samwell-Smith und Schlagzeuger Jim McCarty die Yardbirds.
Die Bluesrocker wurden zu einer der Keimzellen des britischen Hardrock, nicht zuletzt durch die Lead-Gitarristen, die Topham bereits ab dem Gründungsjahr ersetzten: Mit Eric Clapton machten sie ihre ersten Aufnahmen; nachdem dieser, unzufrieden mit der musikalischen Ausrichtung, zu John Mayall und seinen Bluesbreakers wechselte, übernahm Jeff Beck die Position. Mit ihm erlebte die Band ihre kommerziell erfolgreichste Phase.
Dessen Nachfolger wurde wiederum Jimmy Page, der zunächst als Bassist bei den Yardbirds anheuerte, nach dem Ausstieg von Beck aber die Instrumente mit Dreja tauschte. »Ich war kein guter Bassist, aber ich brachte viel Energie mit«, erinnert sich Dreja Jahre später in einem Interview. »Auf diese Weise bekam Jimmy außerdem die Chance, sein Können als Riff-Meister zu zeigen. In gewisser Weise war diese Quartett-Besetzung Led Zeppelin in der Embryo-Version. Ich liebte es.«
Der Übergang von den Yardbirds zu Led Zeppelin war in der Tat ein fließender: 1968 verließen McCarty und Relf die Band; Dreja wollte die Band trotz bereits gebuchter Konzerte in Skandinavien nicht ohne sie weiterführen. Stattdessen scharte Jimmy Page in Sänger Robert Plant, Bassist John Paul Jones und Schlagzeuger John Bonham neue Mitstreiter um sich und übernahm unter dem Namen The New Yardbirds die Konzerte in Nordeuropa: Die Geburtsstunde von Led Zeppelin.
Chris Dreja wollte sich stattdessen als Fotograf einen Namen machen: Von ihm stammt nicht nur das Bandfoto auf der Rückseite des Led Zeppelin-Debüts, er fotografierte auch unter anderem die Beatles, Bob Dylan und Andy Warhol.
Zur Musik kehrte er in den achtziger Jahren zurück, als er mit seinen früheren Yardbirds-Mitstreitern Samwell-Smith und McCarty sowie Sänger John Fiddler, der den zwischenzeitlich verstorbenen Keith Relf ersetzte, Box Of Frogs gründete. Mit ihnen spielte er 1984 und 1986 zwei Alben ein; als Gastmusiker sind darauf unter anderem Jeff Beck, Rory Gallagher, Jimmy Page und Steve Hackett (Genesis) zu hören.
1995 kam es dann zur Neugründung der Yardbirds, deren finales Album Birdland im Jahr 2003 erschien. Nach einer Reihe von Schlaganfällen zog sich Dreja 2013 aus der Formation zurück. Am 25. September starb er nach langen Jahren der Krankheit. Chris Dreja wurde 79 Jahre alt.
