Lancaster wurde am 7. Februar 1949 in London geboren und gründete im Alter von 13 Jahren gemeinsam mit seinem Schulfreund Francis Rossi seine erste Band The Scorpions. Als The Spectres — zu denen auch schon Schlagzeuger Coghlan gehörte — bekamen sie 1966 ihren ersten Plattenvertrag, unter dem sie drei Singles herausbrachten, bevor sie 1967 für kurze Zeit unter dem Namen Traffic Jam auftraten und die Single ›Almost But Not Quite There‹ veröffentlichten. Im selben Jahr stieß Rick Parfitt, den die Band bereits seit einem gemeinsamen Auftritt mit dessen Gruppe The Highlights zwei Jahre zuvor kannte, als zweiter Gitarrist zu ihnen.
Spielten The Status Quo, die ihren Namen Anfang 1969 auf Status Quo verkürzten, zu Beginn noch vom damals populären Psychedelic Rock beeinflusste Musik, ist es ab ihrer fünften, erstmals selbstproduzierten Platte Piledriver (1972) der Boogie-betonte, bewusst einfach gehaltene Hardrock die tonangebende Spielart. Mit Erfolg: Der Nachfolger Hello! (1973) klettert auf die Spitzenposition der britischen Charts — die erfolgreichste Platte der für ihre explosiven Liveauftritte bekannten Engländer wurde allerdings das 1977 veröffentlichte Rockin' All Over The World, das in Deutschland auf Platz 7 der Hitparade landete und vergoldet wurde.
In dieser Zeit siedelte der trotz weniger Kompositionen für Quo ungemein einflussreiche Tieftöner nach Australien über; es war nur einer der Gründe, die 1985 dazu führten, dass er die Gruppe am Ende der als Abschieds-Rundreise angekündigten End Of The Road-Tour verließ. Nachdem Rossi und Parfitt ab 1986 ohne ihn weitermachten, klagte er vergeblich auf die Namensrechte.
Auf dem fünften Kontinent spielte er kurzzeitig in der All-Star-Gruppe The Party Boys unter anderem an der Seite von John Brewster (The Angels) und produzierte deren einziges Studio-Album mit, das 1987 erschien. Ende des Jahrzehntes gründete er gemeinsam mit seinem ehemaligen Quo-Kollegen John Coghlan The Bombers, deren einzige Platte Aim High 1989 über A&M Records erschien.
In der Folge ließ es der Bassist ruhiger angehen, bis die Frantic Four im März 2013 zu einer Wiedervereinigung zusammenfanden; ihr Auftritt im Londoner Wembley-Stadion ließen sie für den Konzertfilm Back2SQ.1 – The Frantic Four Reunion (2013) mitschneiden. Im Frühjahr 2014 wurde die Tour fortgesetzt — ihr letzter gemeinsamer Auftritt in der O2 Arena in Dublin wurde unter dem Titel The Frantic Four's Final Fling – Live At The Dublin O2 Arena (2014) ebenfalls für die Nachwelt festgehalten.
Bereits in dieser Zeit litt der Schnauzbartträger unter Multipler Sklerose, die sich in den letzten Jahren immer weiter verschlimmerte und der er am 26. September erlag. Alan Lancaster wurde 72 Jahre alt.