Ein knappes Jahr nach dem ideenlosen Coveralbum Inspirations gleicht Carpe Diem einem Stromschlag. Saxons vitalste Platte seit Sacrifice (2013) klingt gleichermaßen archaisch wie modern. War das an sich untrügliche Melodiegespür der Musiker auf Battering Ram (2015) und Thunderbolt (2018) bloßer Kraftmeierei gewichen, so besinnt sich die Band um Sänger Biff Byford im 45. Jahr ihres Bestehens wieder alter Tugenden. Verbiegen müssen sich Saxon dafür nicht: Die Gitarrenriffs von Paul Quinn und Doug Scarratt klingen im Titelsong, im vehement nach vorne schiebenden ›Age Of Steam‹ und in ›Super Nova‹ noch immer herrlich schroff, auch versucht der mittlerweile 70-jährige Frontmann erst gar nicht, den aggressiven Unterton in seiner Stimme zu kaschieren. Dem britischen Quintett gelingt es im jüngsten Anlauf schlicht und ergreifend, ruppige Elemente und vereinnahmende Melodien harmonischer miteinander zu verbinden als dies zuletzt der Fall war. Durch Stücke wie dem mit einem Auge Richtung ›Crusader‹ schielenden ›The Pilgrimage‹, ›Remember The Fallen‹ und ›Living On The Limit‹, das gerade im Schlagzeugspiel viel von der Spätphase Motörheads hat, geistert die Verbundenheit zur eigenen musikalischen Vergangenheit — und das ist im Falle von Saxon verdammt gut so!
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