Rush

Counterparts (1993)

In den ausgehenden Achtzigern erklärten Rush ihre künstlerisch beachtliche Synthesizer-Phase für beendet. Spätestens Counterparts markierte die Wiedergeburt des kanadischen Begabtentrios als gelenkige Heavy-Rock-Formation.

TEXT: DANIEL BÖHM

Das ausgesprochen songorientierte Hold Your Fire (1987) war für Rush in erster zaghafter Schritt zurück zu mehr Gitarre. Nach Roll The Bones (1991) erklärte das kanadische Trio ihre dominante wie künstlerisch beachtliche Synthesizer-Phase dann endgültig für beendet: Counterparts markierte die Wiedergeburt des kanadischen Begabtentrios als gelenkige Heavy-Rock-Formation.

Auf ihrem 15. Studioalbum verbindet sich eine glasklare Produktion (Peter Collins) mit kraftvollem, getriebenem Spiel — und Melodie. Der treibende Opener ›Animate‹, ›The Speed Of Love‹ und ›Cut To The Chase‹ haben alles, wofür das Trio steht: Groove, die Tiefe des Raumes und die Kunst, aus aufregenden Versatzstücken einen zwingenden Song zu machen.



›Nobody’s Hero‹ ist eine berührende melancholische Akustiknummer, in der Geddy Lee über Verstorbene singt. ›Stick It Out‹ ist ein schroffer Riff-Rocker, der das erste Liebäugeln mit Alternative-Spielweisen andeutet. Und niemand macht ihnen nach, aus federnder Jazzrock-Strophe auf atmosphärischen Hardrock-Refrain umzuschalten (›Alien Shore‹).


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