High Spirits
High Roller
VÖ: 2023
Die latente Melancholie, die sich durch weite Teile ihres letzten Albums "Hard To Stop" (2020) zog, ist verschwunden. Stattdessen regiert auf dem nunmehr fünften Werk des amerikanischen Ein-Mann-Projekts mit dem großen Faible für den melodischen Teil der NWoBHM ein beschwingtes Gefühl.
AB/CD
Brynolf
VÖ: 2023
Mit einem weiteren Album von AB/CD hat wohl niemand mehr ernsthaft gerechnet — immerhin datiert das letzte Lebenszeichen der Schweden aus dem Jahr 1995. Musikalisch sind sich die Schweden auf "Back'n'Attack" gottlob treu geblieben.
Eclipse
Frontiers
VÖ: 2023
Zugegeben, die kritischen Stimmen, die Eclipse zu berechenbare Alben und musikalische Stagnation vorwerfen, scheinen lauter zu werden. Doch das ist Jammern auf sehr hohem Niveau. Ja, die Schweden liefern auf "Megalomanium" durch die Bank routiniertes, selbstsicheres und auch geschliffenes Material ab, doch das muss alles kein Fehler sein.
Alice Cooper
EAR Music
VÖ: 2023
Wandlungsfähigkeit war schon immer eine große Stärke Alice Coopers, die ihm über fünf Jahrzehnte hinweg die künstlerische Relevanz sicherte. Zahllose Male hat er sich neu erfunden und sich musikalisch seiner Umgebung angepasst, ohne dass er jemals damit aufgehört hätte, Alice Cooper zu sein. Mit "Road" verhält es sich nicht anders.
Laurence Jones
Marshall
VÖ: 2023
Der britische Gitarrist, Sänger, Gary Moore- und Jimi Hendrix-Fan Laurence Jones kehrt mit Bad Luck & The Blues nach eigenen Worten zurück zu seinen musikalischen Wurzeln im Power-Trio-Format. Zusammen mit Bassist Alexander Timmis und Schlagzeuger Ash Sheehan gibt er ordentlich Zunder.
Subsignal
Gentle Art Of Music
VÖ: 2023
Vier Jahre lang haben Subsignal an ihrem sechsten Studio-Album gebastelt. Das Ergebnis ist entsprechend gereift und kann als Gegenstück zum Vorgänger "La Muerta" angesehen werden. Nicht, dass die Prog-Rocker je einen ungeschliffenen Schnellschuss veröffentlicht hätten, aber so homogen haben Subsignal ihre Mischung aus melancholischen Melodien mit einem Hauch AOR und den metallischen Wurzeln von einst noch nie hinbekommen.
KK's Priest
Napalm
VÖ: 2023
Während die früheren Kollegen von Judas Priest ohne ihn mit dem kraftstrotzenden Firepower bewiesen haben, dass sie nach wie vor voll im Saft stehen, wirkt das zweite Downing-Werk The Sinner Rides Again bemüht, konstruiert und vor allem: erschreckend beliebig.
Black Stone Cherry
Mascot
VÖ: 2023
Sich auf leisen Sohlen anzupirschen ist nicht ihr Ding, Black Stone Cherry fallen auf "Screamin’ At The Sky" gerne mit der Tür ins Haus. Dass die Stücke ihres achten Studio-Albums vorrangig auf der letztjährigen Tour entstanden, öffnete den prächtig aufeinander eingespielten Musikern einen Raum, im dem massive Southern-Rock-Riffs und umherflirrende Groove-Rock-Elemente eine mitreißende Allianz eingingen.
Trevor Rabin
InsideOut
VÖ: 2023
Nach drei tollen, aber völlig verkannten Melodic-Rock-Alben gelangte Trevor Rabin zur Yes-Mitgliedschaft der "90125"-Phase und machte sich hernach einen Namen als Filmmusik-Komponist. Lässt man das rein instrumentale "Jacaranda" (2012) außer Acht, ist Rio sein erstes Lebenszeichen seit dem exzellenten "Can’t Look Away" (1989).
Kvelertak
Rise Records
VÖ: 2023
Als Kvelertak 2010 mit ihrem selbstbetitelten Debüt auf der Bildfläche erschienen, trafen sie mit ihrer aparten Mischung aus Black Metal, Classic Rock und Punk’n’Roll einen Nerv, der sie einige Jahre später ins Vorprogramm von Metallica brachte. Endling ist das fünfte Album der Formation und das zweite mit Sänger Ivar Nicolaisen, der 2018 Erlend Hjelvik ersetzte.
Haide Manns
VÖ: 2022
Haide Manns ist Historikerin. Und sie singt den Blues. Da lag der Gedanke vielleicht nicht so fern, auch mal ein Buch über die Rolle der Frau in der Geschichte des Mutter-Genres der Pop- und Rockmusik zu schreiben.
Royal Blood
Warner
VÖ: 2023
Royal Blood als die britische Antwort auf die Black Keys zu bezeichnen, wäre zu viel der Ehre. Dazu fehlt der bluesige Ansatz, denn das Duo aus Worthing wildert auf seinen Alben immer mal wieder in allen Bereichen, die ihm in den Sinn kommen.
Extreme
EAR Music
VÖ: 2023
Klang das 2008 erschienene Comeback-Werk "Saudades De Rock" danach, als trennten es nicht 13, sondern allenfalls drei Jahre von dem 1995 mit "Waiting For The Punchline" geschlagenen Pausengong, dürften sich nun tatsächlich nicht wenige verdattert die Frage stellen, wie viele Zwischenschritte auf dem Weg zu "Six" sie bei Extreme womöglich verpasst haben.
Frank Zappa
Universal
VÖ: 2023
Man kommt ob der schieren Materialmenge kaum mehr hinterher, die mittlerweile erscheinenden Boxsets und Neuauflagen zu erforschen und zu erfassen. Verdient haben es die meisten davon: Das Mehr an Zappa-Musik, das sich einem durch unbearbeitetes Session-Material und oftmals wunderbare Jams eröffnet, ist durchaus bereichernd.
Bernie Tormé
Cherry Red
VÖ: 2023
Eine freundliche Seele mit einem Herzen aus Gold, so hatte Ozzy Osbourne den 2019 verstorbenen Ausnahmegitarristen beschrieben, der 1982 kurz davor stand, die Nachfolge des tödlich verunglückten Randy Rhoads anzutreten. Lightning Strikes – Volume One (1982 – 1983) dokumentiert die Frühphase seiner Solo-Karriere.
Thin Lizzy
Decca
VÖ: 2023
"Vagabonds Of The Western World" ist ein in vielerlei Hinsicht richtungsweisendes Album — und das nicht nur wegen des prägnanten Albumcovers des irischen Künstlers Jim Fitzpatrick, mit dem Thin Lizzy in Zukunft mehrfach zusammenarbeiten würden.
Susan Tedeschi
Fantasy
VÖ: 2023
Just Won’t Burn ist das Album, mit dem sich die damals 28-jährige Susan Tedeschi vor 25 Jahren als Gitarristin und insbesondere als Sängerin an die Spitze ihrer Branche katapultierte. Und da steht sie nach wie vor.
Steve Miller Band
Capitol
VÖ: 2023
Mit "The Joker" setzte Steve Miller seine Karriere 1973 auf ein neues, erfolgreiches Gleis, das ihn wegführte von den teils recht abgefahrenen Walgesängen (›Song For Our Ancestors‹) oder sonstigen Experimenten (›Space Cowboy‹) seiner frühen Karrierephase in den späten Sechzigern.
Rabbit
Bad Reputation
VÖ: 2023
Zwei LPs haben die 1973 im australischen Newcastle gegründeten Rabbit bis zu ihrer Auflösung vier Jahre später veröffentlicht, an die man sich heut vorrangig deshalb erinnert, weil mit Dave Evans der Vorgänger von Bon Scott bei AC/DC als Sänger zu hören ist.
Porcupine Tree
Transmission
VÖ: 2023
"Deadwing" war 2005 das Album, das den Sound von Porcupine Tree für die kommenden Jahre zementierte: Die Richtung ging nun eindeutig in eine sehr individuelle Form des Progressive Metal.
Poison Dollys
Bad Reputation
VÖ: 2023
Poison Dollys waren eine von vier Musikerinnen 1981 auf Long Island gegründete Hardrock-Band, die sich lange vor Vixen und Phantom Blue in einer von Männern dominierten Szene durchzusetzen versuchte und sich immerhin in der New Yorker Szene eine beachtliche Gefolgschaft erspielen konnte.

DAS AKTUELLE HEFT

Cover von ROCKS Nr. 106 (03/2025).