Erst im Februar 2024 veröffentlichten die texanischen Newcomer Mean Mistreater in Eigenregie ihren Einstand Razor Wire, der im vergangenen Sommer vom Underground-Label Dying Victims neu aufgelegt wurde. Nun schiebt die Formation um Sängerin Janiece Gonzalez in Do Or Die bereits ihr zweites Werk nach, das wie eine nahtlose Fortsetzung des Erstlings klingt — was ob des Veröffentlichungstempos nicht sonderlich überrascht.
Ihr musikalischer Ansatz ist jenem nicht unähnlich, den ihre kalifornischen Kollegen Night Demon auf ihrem Einstand Curse Of The Damned (2015) verfolgten: Tief von den punkig-stürmischen Vertretern des Frühachtziger-Metal beeinflusst, schreiben sie im übertragenen wie im wörtlichen Sinne kurzweilige Songs, die bei allem Traditionsbewusstsein doch unverkennbar aus diesem Jahrtausend stammen.
Am deutlichsten ist die Parallele beim Titeltrack, der durchaus aus der Schmiede der Nacht-Dämonen stammen könnte. Neben der Spielzeit von gerade mal 26 Minuten ist fehlende Eigenständigkeit ein deutlicher Kritikpunkt, den sich Mean Mistreater und speziell Do Or Die gefallen lassen müssen. Eine unterhaltsame Platte ist es nichtsdestotrotz.