Black Swan
Frontiers
VÖ: 2020
Im ersten Moment könnte man Black Swan als eilig zusammengewürfeltes Retortenprodukt ansehen. Aber die frühere Zusammenarbeit von Bassist Jeff Pilson mit Sänger Robin McAuley in der McAuley Schenker Group und mit Gitarrist Reb Beach bei Dokken erweist sich als sinnstiftend.
Black Swan
Frontiers
VÖ: 2020
Bei allem Respekt vor Michael Schenker und seinen Platten der letzten Jahre, an denen zumindest punktuell auch Robin McAuley mitwirkte: Nichts seit dem Ende der McAuley Schenker Group in den frühen Neunzigern deutete auch nur entfernt darauf hin, seinen einstigen Sänger jemals wieder in dermaßen guter Hardrock-Verfassung hören zu können wie nun auf Shake The World.
Various Artists
MIG
VÖ: 2019
Am 24. Oktober 2015 versammelte sich eine Armada hochkarätiger Musiker auf der Bühne des Londoner Roundhouse, um das Leben und die Musik des ein Jahr zuvor verstorbenen Jack Bruce zu feiern. Dieser Abend der musikalischen Kontraste führte noch einmal geballt vor, in wie vielen musikalischen Feldern der Komponist Bruce unterwegs war.
Toronzo Cannon
Alligator
VÖ: 2000
Der Einfluss von Legenden wie Albert Collins, Buddy Guy, Otis Rush oder Jimmy Reed ist in den Songs des Bluesmusikers Toronzo Cannon unverkennbar.
Tito & Tarantula
It Sounds
VÖ: 2019
»Eine geheimnisvolle Stimme in meinem Unterbewusstsein flüsterte, ich solle heimkommen. Nach Hause, nach El Paso, Texas«, sprach Tito Larriva, begab sich in die Sonic Ranch und schrieb zusammen mit Tochter Lolita zehn Songs, die das durch alle Stürme des Lebens gefahrene Raubein ein wenig milder zeigen.
Michael Thompson Band
Frontiers
VÖ: 2020
Die AOR-affinen Westcoast-Rocker sind in Europa nie in Tritt gekommen. Trotz kompetent-solider Alben wie Future Past oder ihrem 1989 erschienenen Debüt How Long und einer stilistischen Nähe zu Toto oder der von weltmusikalischen Verzierungen befreiten Dave Matthews Band.
Ten Years After
Butler
VÖ: 2019
Das im März 2018 in Erfurt aufgenommene Naturally Live vereint Klassiker und etliche Songs aus A Sting In The Tale (2017). Der junge Marcus Bonfanti singt erdig wie ein alter Blueser, sein Gitarrenspiel ist einen Tick traditionsbewusster als das seines Vorgängers Joe Gooch. Er übertreibt auch nicht und demonstriert in ›One Of These Days‹, wie man solistisch auf den Punkt kommt, ohne sich leerzudaddeln.
Bruce Soord
Kscope
VÖ: 2019
Bruce Soord, musikalischer Kopf von The Pineapple Thief, stellt auf seinem zweiten Solo-Album neue intime Songs vor. Darunter einige wenige, die man sich allein aufgrund ihrer Melodieführung durchaus im üppigen Gewand seiner Stammband vorstellen kann. Hier allerdings arbeitet er weitgehend mit sehr sparsamen Arrangements.
Slayer
Nuclear Blast
VÖ: 2019
Das letzte Konzert ist noch nicht gespielt, da beginnen Slayer schon mit der Vermarktung ihrer Abschiedstournee. Vor mehr als zwei Jahren im geschichtsträchtigen Forum in Los Angeles aufgenommen, bieten die kalifornischen Totschläger den zuletzt üblichen Mix aus Klassikern.
Running Wild
Steamhammer
VÖ: 2019
Das Positive vorne weg: Produktionstechnisch scheinen sich Rock’n’Rolf und seine Crew langsam wieder zu fangen. So richtig lebendig tönt jedoch auch diese EP nicht, aber vor allem aus Shadowmaker- (2012) und Resilient-Tagen (2013) ist man noch ganz anderes Elend gewohnt.
Thorbjørn Risager & The Black Tornado
RUF
VÖ: 2020
Gut fünf Jahre nach dem Meisterwerk Too Many Roads, auf dem die geballte Energie dieser sieben Mann starken Truppe zwischen Blues, Rock’n’Roll und R&B ihre höchste Vollendung fand, nimmt Frontmann Risager nun die Zügel in die Hand.
Revolution Saints
Frontiers
VÖ: 2020
Hatten sich die drei prominenten Mitglieder der Revolution Saints beim letzten Album Light In The Dark aktiv ins Songwriting eingeschaltet und dem Material ihren persönlichen Stempel aufgedrückt, sind Schlagzeuger und Sänger Deen Castronovo, Gitarrist Doug Aldrich sowie Bassist und Sänger Jack Blades nun wieder ganz auf dem vorbestimmten Kurs.
Retrospective
Just For Kicks
VÖ: 2019
Nicht kleckern, sondern klotzen: Die polnische Band setzt bei ihrer Spielart von Progressive Rock auf die volle Breitseite — Keyboards, Gitarren, Gesang stehen meist im Raum wie eine Wand. Dazu roboterhaft geradliniges Drumming ohne Experimente und ohne Inspiration.
Rage
Steamhammer
VÖ: 2020
Seit dem Einstieg von Gitarrist Marcos Rodríguez und Drummer Vassilios „Lucky“ Maniatopoulos 2015 scheint Peter „Peavy“ Wagner im Speziellen in einen musikalischen Jungbrunnen gefallen zu sein. Wie schon auf ihren letzten beiden Alben The Devil Strikes Back (2016) und Seasons Of The Black (2017) strahlen die Heavy/Power-Metaller aus dem Ruhrgebiet wieder eine verloren geglaubte Spielfreude aus.
Praying Mantis
Frontiers
VÖ: 2019
Vom Glück begünstigt waren die Brüder Chris und Tino Troy nie. Mit ihrem Debüt Time Tells No Lies verordneten sie der britischen Heavy-Metal-Welle eine gute Portion Melodie, vergaben aber eine Erfolgschance mit dem Verzicht, Russ Ballards ›I Surrender‹ aufzunehmen, mit dem Rainbow später einen veritablen Hit landeten.
Ohrenfeindt
Metalville
VÖ: 2019
Auch wenn sie immer wieder gerne als AC/DC mit deutschen Texten bezeichnet werden, sind die Riff-Rocker vom Hamburger Kiez absolute Originale: Seit 2003 hat Sänger und Bassist Chris Laut mit seiner Band acht meist sehr gute Alben veröffentlicht, auf denen ihre Musik immer vollmundiger, ihre Arrangements pfiffiger und der Wortwitz ihrer aus dem Leben gegriffenen Textgeschichten immer reifer und charismatischer wurde.
North Mississippi Allstars
PIAS
VÖ: 2019
Up And Rolling, das zehnte Album der North Mississippi Allstars, ist ein äußerst facettenreiches Hörerlebnis, das von der Spiel- und Singfreude und erstaunlichen Lockerheit der beteiligten Musiker lebt. Nach wie vor bildet bei Luther und Cody Dickinson der Blues ihrer Mississippi-Vorbilder das Fundament.
No-Man
Caroline International
VÖ: 2019
Für Strukturhörer ist die neue Steven Wilson/Tim Bowness-Kollaboration ein Graus. Simple Harmonien, repetitive Melodien und straighte Beats prägen das Comeback von No-Man. Waren die Werke der Vergangenheit ansehnliche Art-Pop-Produktionen mit elektro-affinen Momenten, herrscht hier das Diktat moderner Genres wie EDM und Synth Wave.
Nightwish
Nuclear Blast
VÖ: 2019
Der Titel ihres neuen Live-Albums umreißt dessen Inhalt recht präzise: Aufgenommen im Rahmen der gleichnamigen Best-of-Rundreise im September 2018 in der argentinischen Hauptstadt Buenos Aires, bieten Nightwish auf Decades: Live In Buenos Aires einen Ritt durch alle bisherigen Schaffensphasen.
Motorjesus
Drakkar
VÖ: 2019
»Mögt ihr Schweinerock?«, fragt Frontmann Chris Birx das Publikum in der Ansage zu ›The Dead Army‹ — und das ist im Grunde die einzig relevante Frage bei diesem Album. Strotzen die Mönchengladbacher Heavy-Rocker schon auf ihren Studio-Werken vor Spielfreude, geben sie auf Live Resurrection nochmal mehr Gas.
Van Morrison
Universal
VÖ: 2019
Noch so eine fabelhafte Van Morrison-Platte. Die Schlagzahl, mit der der nordirische Grantler in letzter Zeit zu Werke geht, ist geradezu beängstigend: Three Chords & The Truth ist sein sechstes Album binnen zwei Jahren, qualitative Einbußen sind auch hier nicht zu beanstanden.

DAS AKTUELLE HEFT

Cover von ROCKS Nr. 106 (03/2025).