Das war überfällig. Die amerikanische Gossen-Gang hat 2015 die Magie des Augenblicks mit allen Unebenheiten eingefangen und empfiehlt sich als eine der stärksten Riff-Rock’n’Roller ihrer Zunft. Zwei rauchende Gitarren, eine hochmotiviert marschierende Rhythmus-Fraktion und in Ron Young ein Sänger mit ruppig-rauem Raspel-Organ, der von Anfang an den Kontakt zur euphorisierten Menge sucht — mehr braucht es dazu nicht. Zeitlose Lieder wie ›Hard Times‹ oder ›Rock’n’Roll State Of Mind‹, das genial-hymnische Bekenntnis zu „ihrer“ Musik, sorgen für beste Stimmung. Ihre Authentizität belegen Little Caesar immer wieder mit wurzeltreuen Blues- und Soul-Einlagen und sorgen mit dem Cover-Medley ›Every Picture Tells A Story/Happy‹, inklusive orgiastischem AC/DC-Gitarren-Sturm, bei diesem ungehobelten Mitschnitt für ein denkwürdiges Finale. Der internationale Durchbruch blieb ihnen immer verwehrt, aber live garantieren die kleinen Cäsaren heute noch eine schweißtreibende und grundehrliche Rock’n’Roll-Vollbedienung.