RPWL

Wanted

Gentle Art Of Music
VÖ: 2014

Freising entdeckt die Moderne

Wenn ein Konzeptalbum die Frage stellt, ob die Menschheit für das von Platon formulierte Geschenk der absoluten Freiheit bereit sei, dann kann dieses Werk nur von RPWL stammen. Wie immer verhandeln sie ihr Thema mit intelligenter, vielschichtiger Musik, die aber in all ihrer Komplexität meist sehr eingängig bleibt.

RPWL entfernen sich hier zwei Schritte weg vom klassischen Neo-Prog und machen dann wieder einen Schritt zurück, indem sie nach wie vor nicht auf Siebziger-Gedöns wie lange Synthie-Soli verzichten wollen. Allerdings: Wanted klingt anders als die beiden Vorgängeralben. Da sind mehr schroffe Gitarren, Kalle Wallner bringt damit einen Hauch Moderne ins Klangbild und schafft zudem einen reizvollen Kontrast zu Yogi Langs feinem Wohlfühlgesang.

Große Melodien und Refrains konnten die Freisinger schon immer schreiben, aber mit dem Titelsong ist ihnen nun wirklich ein Power-Pop-Juwel reinsten Wassers gelungen. Und schon ein paar Minuten später überraschen sie mit krachendem Heavy-Bluesrock, um dann gleich wieder wie Pink Floyd zu klingen. Fast mutig!

(7.5/10)

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