Ben Harper
Concord
VÖ: 2013
Der Amerikaner Harper ist seit jeher ein vielseitiger Zeitgenosse, der in Rockgefilden ebenso heimisch ist wie im Gospel, Folk, Reggae oder Soul. Sein zwölftes Studioalbum ist nicht nur durch die Mitwirkung von Charlie Musselwhite an der Harp vor allem im Blues angesiedelt.
FM
Riff City
VÖ: 2012
Es gibt größeres Elend als EPs, die knapp fünfzig Minuten Musik beinhalten. Fünf Live-Stücke haben die Melodic-Rocker um den famosen Sänger Steve Overland für ihre Only Foolin’ EP zusammengetragen und den Rest mit neuen Songs aufgefüllt.
Buckcherry
Eleven Seven Music
VÖ: 2013
Die um Sänger Josh Todd und Gitarrist Keith Nelson runderneuerte Truppe hat zu einer fruchtbaren Arbeitsdisziplin gefunden: Im Zwei-Jahres-Rhythmus brütet das bunt tätowierte Quintett neue Sleaze-Preziosen aus.
Saxon
UDR
VÖ: 2013
Die Klasse von Call To Arms erreichen Saxon weder kompositorisch noch im Sound von Sacrifice. Stattdessen scheinen sich die unverwüstlichen Briten auf ihrem zwanzigsten Studiowerk von älteren Klassikern wie Wheels Of Steel, Strong Arm Of The Law oder Denim And Leather inspirieren lassen.
Spock's Beard
InsideOut
VÖ: 2013
Wenn eine Band ihren Frontmann auswechselt, ist das erste Album „danach“ immer schwer. Bei Spock's Beard ist das bereits zum zweiten Mal geschehen, und der ehemalige Enchant-Sänger Ted Leonard hat es wirklich nicht leicht, gegen den schillernden Nick D'Virgilio anzukommen.
Avantasia
Nuclear Blast
VÖ: 2013
Eigentlich wollte Tobias Sammet Avantasia 2011 begraben. Doch dann entschied er sich anders: Mit prominenter Unterstützung erzählt er zum wiederholten Male eine mit reichlich Pathos aufgeladene Fantasy-Geschichte im Format einer Metal-Oper.
Audrey Horne
Napalm
VÖ: 2013
Die Geschäftsstrategen im Hintergrund von Audrey Horne möchten einem die Norweger schon seit Jahren mit der Aufschrift „Classic-Rock“ verkaufen. Doch erst mit ihrem aktuellen Langspieler Youngblood sind sie wirklich in diesem Genre angekommen.
Heaven's Basement
Red Bull
VÖ: 2013
Hier stürmt eine durch und durch echte, vor Adrenalin und Power nur so überschäumende Street-Rock-Band die Wände hoch, die sich mit einer selten großen Überzeugungskraft in ihre Riffs, in ihre Refrains, in ihre Songs wirft.
B.B. King
Music On Vinyl
VÖ: 2012
Johnny Cash hatte es 1968 vorgemacht, B.B. King zog 1970 mit einem eigenen Mitschnitt eines Auftritts vor Gefängnisinsassen nach. Live In Cook County Jail geriet schroff und herrlich intensiv, der ausgeteilte Nachschlag aus dem Staatsgefängnis von San Quentin dagegen eleganter.
Neil Young
Warner
VÖ: 2012
Journey Through The Past nannte der kanadische Folk-Rocker 1972 ein Soundtrack-Album. Dieser Titel wäre auch für seine 35. Studioarbeit passend gewesen: Psychedelic Pill klingt höchstens durch die verfremdeten Gitarren im Titelsong mal psychedelisch.
Y&T
Frontiers
VÖ: 2012
Auch mit neuer Mannschaft bewahrt Gitarrist und Sänger Dave Maniketti Integrität und Feuerkraft und hat auch seinen herrlich bluesigen Einschlag nicht geopfert.
Witchcraft
Nuclear Blast
VÖ: 2012
Trotz ihres Anspruchs, eine Band in bester Tradition der siebziger Jahre zu sein, wollen Witchcraft nicht altbacken klingen. Mit Legend werden die Schweden diesem Anspruch gerecht.
Shakra
AFM
VÖ: 2013
Nach dem Verlust ihres Sängers Mark Fox steckten die Schweizer in einem Dilemma: Wie sollten sie ihre alten Anhänger bei Laune halten, die in ihrem simpel gestrickten Riffrock das Erbe von Krokus feierten, ohne sich selbst in den vielfältigen Möglichkeiten zu beschneiden, die Neuzugang John Prakesh am Mikro bietet?
Porcupine Tree
Kscope
VÖ: 2012
Die Wucht eines erlebten Porcupine Tree-Konzerts kann dieses 2010 mitgeschnittene Tondokument nicht wiedergeben. Es ist mehr als die werkgetreue Umsetzung von Studiovorlagen: Man spürt den Herzschlag, und der ist kein Metronom, sondern Teil eines sehr lebendigen Organismus.
Steve Lukather
Mascot
VÖ: 2013
Entgegen aller von ihm selbst zur Schau getragenen Euphorie klingt Steve Lukathers neueste Solo-Platte ganz und gar nicht gut gelaunt und losgelöst. Nach wie vor trägt der Toto-Gitarrist ein tiefes Stirnrunzeln im Gesicht, von dem auch seine autobiografischen Texte erzählen.
Steve Hackett
InsideOut
VÖ: 2012
Der langjährige Gitarrist der englischen Prog-Pioniere Genesis interpretiert zum zweiten Mal mit großem Eifer Stücke seiner alten Band. Eine Vielzahl von Gastmusikern entsorgte die partielle Kauzigkeit von Wunderwerken wie ›The Musical Box‹, die hier einfühlsam zu neuer Klangkunst modelliert werden.
Paul Gilbert
Music Theory Recordings
VÖ: 2012
Nach seinem letzten Exkurs in die Welt der Instrumentalplatten singt Paul Gilbert nun wieder. Im Vergleich zu seinen anderen Vokal-Alben, auf denen er meistens Power-Pop in der Schnittmenge von Cheap Trick, The Who und den Beatles zum Besten gab, zeigt sich der Saitenheld auf Vibrato erheblich gewachsen.
Dokken
Frontiers
VÖ: 2012
Das große Finale, glaubt man dem Taufpaten Don Dokken. Broken Bones ist rauher und dunkler eingefärbt als das vorige Opus Lightning Strikes Again, für das die US-Hardrocker 2008 die Baupläne ihrer beliebtesten LPs aus den Achtzigern abgepaust haben.
Blackberry Smoke
Southern Ground
VÖ: 2012
Die titelgebende Schwalbe kündet bei Stephen King gerne von drohendem Unheil. Der Fünfer aus Atlanta benennt dagegen ein ganz und gar gutartiges Südstaaten-Referenzwerk nach dem nachtaktiven Vögelchen.
Big Big Train
Giant Electric Pea
VÖ: 2012
Sänger David Longdon klingt noch immer wie der kleine Bruder von Peter Gabriel. Musikalisch bleiben die englischen Progger ihrer Linie treu und kombinieren die Yes und die Genesis der frühen Siebziger. Innovativ geht anders.
John Hiatt
New West
VÖ: 2011
Hiatt hat eine unheimlich lakonische Art, einem zu vordergründig gelassen daherschlurfender Musik unglaubliche Dinge zu erzählen: Den Bruder haben sie beim Pokern umgebracht, Daddy war durchgehend besoffen und geistig umnachtet gestorben, die Schwester ist ein hasserfülltes Weib.

DAS AKTUELLE HEFT

Cover von ROCKS Nr. 100 (03/2024).