Kix

Rock Your Face Off

EAR Music
VÖ: 2014

Charmant und immer gut gelaunt

Es war nicht wirklich damit zu rechnen, dass die Veteranen aus Maryland mit ihrer ersten Studio-Platte seit bald zwanzig Jahren nahtlos an ihre Karriereschmuckstücke Hotwire (1991) oder Blow My Fuse (1988) anknüpfen würden. Und doch haben die Party-Riffrocker einen überzeugenden Weg gefunden, ihre Band auch im etwas gesetzteren Alter glaubwürdig und musikalisch unterhaltsam fortführen zu können — der Kern ihrer Musik war ohnehin schon immer angenehm zeitlos. Rock Your Face Off hat alles, was Kix seit jeher ausgezeichnet und liebenswert gemacht hat:

Bodenständige Hardrock-Lieder, die sich hörbar, aber nie plump an AC/DC anlehnen, sonnige Lyrik und in Steve Whiteman einen charmant lispelnden Sänger als Show-Man, der sie inbrünstig vorträgt. Dass sie mit ihrer Musik nicht mehr ganz so breitbeinig auftreten wie zu Zeiten ihrer jugendlichen Gassenhauer ›Girl Money‹, ›Hotwire‹ (dessen aufgekratztes Pendant in Gestalt von ›Wheels In Motion‹ die neue Platte einleitet), ›Bump The La La‹ oder ›Midnight Dynamite‹, liegt in der Natur der Sache — den Spaß an Rock Your Face Off schmälert das kein bisschen. Wie es wohl bei den artverwandten Rhino Bucket weitergehen wird, bei denen Gitarrist Brian Forsythe außerdem spielt und von denen er offenbar so manche Song-Idee abgezwackt hat?

(7.5/10)
TEXT: DANIEL BÖHM

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