The Quill

Born From Fire

Metalville
VÖ: 2017

Motiviert bis in die Haarspitzen

Seit einer halben Ewigkeit zählt die Band aus dem schwedischen Städtchen Mönsterås zum Inventar der skandinavischen Heavy-Rock-Szene. Sieben LPs haben The Quill seit ihrer Gründung 1990 veröffentlicht, von denen gerade die ersten drei einen ungebrochen guten Ruf genießen: The Quill (1995) und Silver Haze (1999) standen stark unter dem Einfluss solcher Bands wie den Spiritual Beggars, Deep Purple, Trouble und Black Sabbath, bevor die Band mit Voodoo Caravan (2002) in zunehmend psychedelischere Gefilde aufbrach, die sie immer tiefer in die ausgedörrte Stoner-Wüste führten — auf ihren stimmgewaltigen Sänger Magnus Ekwall mussten sie auf ihren weit weniger relevanten letzten Veröffentlichungen Full Circle (2011) und Tiger Blood (2013) tragischerweise verzichten.

Ihr achtes Album Born From Fire vereint nun wieder die Besetzung, die für die starken Frühwerke verantwortlich zeichnete. Ihr riffgewaltiger Heavy-Rock erinnert nach wie vor an die Landsleute Spiritual Beggars und Black Sabbath, aber es ist vor allem Sänger Ekwall (ein Höllenhund von einem Hybriden aus Ray Gillan und Chris Cornell), der spannungsgeladene Hardrocker wie ›Ghosthorse‹, ›Keep It Together‹ oder ›Skull & Bones‹ und ›Unchain Yourself‹ im Alleingang zu tragen versteht. The Quill wirken motiviert bis in die Haarspitzen. Und wenn sie jetzt auch noch ihre alte Hammondorgel entstauben, könnten sie womöglich schon bald ihr großartiges Debüt übertreffen. Ein tolles Comeback!

(7/10)
TEXT: MARKUS BARO

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