Rick Springfield

Songs For The End Of The World (2012)

Seit den frühen Siebzigern wechselt Rick Springfield zwischen der Schauspielerei und dem Musiker-Dasein. 2012 ließ er Songs For The End Of The World entstehen: Eine infektiöse Fusion von Power-Pop mit modernem Mainstream-Rock.

TEXT: DANIEL BÖHM

An Betätigungsfeldern hat es dem gebürtigen Australier nie gemangelt. Neben seiner in den frühen Siebzigern gestarteten Karriere als Musiker verdingt sich Rick Springfield als Schauspieler — zunächst mit mäßigem Erfolg in Streifen wie Kampfstern Galactica, später als verehrter Seriendarsteller im TV-Dauerbrenner General Hospital. Erst mit der LP Working Class Dog (1981) und der sonnigen Hitsingle ›Jessie’s Girl‹ wendet sich für ihn das Blatt.

Seither veröffentlicht Springfield regelmäßig Alben, die seine Reputation als einstiges Teenie-Idol zunehmend verblassen lassen und zwischen Power-Pop, Mainstream-Rock und lupenreinem AOR jede Menge Spaß bereiten. Ab den Neunzigern hat sich Springfield wieder verstärkt der Schauspielerei zugewandt; zuletzt ist er unter anderem in der Serie Californication und in der zweiten Staffel des düsteren Serien-Dramas True Detective zu sehen, wo er als fieser Psychoanalytiker von Schauspielkollege Colin Farrell (als Detective Ray Velcoro) eine ordentliche Tracht Prügel bezieht.



Seine Songs For The End Of The World (2012) sind deutlich moderner. Ein Grund dafür mag in der Rückkehr seines alten Gitarristen Tim Pierce liegen, der zuletzt auf dem 1999 entstandenen Karma zu hören war; ihre Zusammenarbeit mündete bereits 1985 in dem für die damaligen Verhältnisse sehr zukunftsgewandten AOR-Klassiker Tao.

›Wide Awake‹ ist mit seinem plötzlich auftauchenden XXL-Refrain ein Paradebeispiel des modernen Power-Pop im Pelz des ebenso modern wie breitwandig gehaltenen Mainstream-Rock. ›Our Ship’s Sinking‹ oder die exzellente Ballade ›You And Me‹ oder auch das wuchtige ›I Hate Myself‹ ziehen mit.


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