Als lokale Könige auf Collegetänzen, Universitätspartys, Nachtclubs und Festivals haben die 1985 in Palos Hills, Illinois gegründeten Dreams in den Folgejahren mehr als 400 Konzerte absolviert. Weil Keyboarder Todd der Sohn von Gary Loizzo ist, der als Produzent und Tontechniker an etlichen Platten von Styx, Survivor und REO Speedwagon gearbeitet hat, hatte die Band auch ohne Pomp-Deal immer wieder Zugang zu einem professionellen Studio, in dem sie über die Jahre hinweg zahlreiche hochklassige Aufnahmen erstellen konnte, die lediglich auf Kassetten in Umlauf gebracht wurden. 2013 brachten AOR Heaven zwölf dieser Titel auf einer inzwischen vergriffenen CD zusammen, die nun eine überarbeitete und um Bonustracks erweiterte Neuauflage erhält. Eingehüllt in ein frisches Cover, das von Mark Wilkinson (Marillion, Fish, Iron Maiden, Judas Priest) gestaltet wurde, entfalten Nummern wie ›Run‹, ›Drive You Crazy‹, ›Coming Down On Me‹ oder ›Livin’ In Another World‹ schnell ihren Reiz, der vor allem bei Freunden der frühen Night Ranger und Loverboy Anklang finden dürfte. Klassischer AOR mit guter Hardrock-Schlagseite, melodischen Refrains, erstklassiger Gitarrenarbeit von Paul Smith und dem packenden Organ von Frontmann Linas Kastys, der sich mit Drummer Dave Batastini und Bassist John Oskorep die charakteristischen Harmoniegesänge teilt. Diese Scheibe der bis heute in Kontakt stehenden Schulfreunde stellt vieles in den Schatten, was aktuell in diesem Genre fabriziert wird. Und es macht fassungslos, dass eine mit so vielen potenziellen Hits um sich werfende Truppe wie Dreams in den späten Achtzigern und frühen Neunzigern keine Chance auf breiter Rock-Ebene erhalten hat. Ein vergessenes Juwel!
Album: 9