Die fünf Jahre, die James Hunter nach seiner letzten Platte The Hard Way über sich ergehen lassen musste, waren die dunkelste Zeit seines Lebens: Seine Frau erkrankte an Krebs und verstarb schließlich 2011. Seitdem sei Zeit das einzige, was ihm bis zum Wiedersehen geblieben ist, singt er im Titelstück.
Minute By Minute ist ein außerordentlich bemerkenswertes Album geworden. Ein Band-Album, wie die Zusätze vor und hinter seinem Namen klarstellen sollen: Mit Bassist Jason Wilson, den Saxophonisten Lee Badau und Damian Hand sowie Orgelspieler Kyle Koehler und Drummer Jonathan Lee spielt der Brite bereits seit zwei Dekaden zusammen. Es ist im Studio des Brooklyner Retro-Soul-Labels Daptone Records unter der Aufsicht von Gabriel Roth entstanden: einem Fachmann für nostalgisch gefärbte Vintage-Produktionen mit Stax- und Mowtown-Flair, der auch Back To Black von Amy Winehouse aufnahm.
Das ideale Umfeld für James Hunter, der sich als Sänger, Gitarrist und Komponist seit jeher vom Soul und Rhythm’n’Blues der Fünfziger und frühen Sechziger treiben lässt und Sam Cooke, Bobby Bland und Ray Charles aus jeder Pore schwitzt. Bislang seine beste Veröffentlichung, mit Klang und Songs wie frisch aus der Zeitmaschine.