Sie sind die derzeit wohl am stärksten polarisierende Band. Dabei haben die drei Gebrüder Kiszka und Trommler Daniel Wagner aus Michigan nichts anderes getan, als auf ihrem 2018 veröffentlichten Debüt Anthem Of The Peaceful Army etwas zu offensiv Led Zeppelin und einigen anderen alten Helden der Rockgeschichte zu huldigen. Auf seinem Zweitwerk hat das Quartett eine beachtliche Entwicklung vollzogen und seinen Sound breiter aufgestellt.
Das spannend aufgebaute ›Broken Bells‹ etwa beginnt mit dezenten Akustikgitarren- und Mellotronklängen und steigert sich zu einer epischen Hymne mit ekstatischem Solo von Jacob Kiszka. Auch wenn man gar nicht anders kann, als an ›Stairway To Heaven‹ zu denken: Als an Led Zeppelin geschulter Riffmeister gibt sich der junge Gitarrenheld ansonsten nur noch in ›My Way, Soon‹ oder dem exzellenten ›Built By Nations‹. Die beiden toppt das bombastische ›The Barbarians‹, das den Hörer, den esoterischen Lyrics entsprechend, mit fast biblischer Wucht überrollt.
Darüber hinaus nehmen Keyboards in dem von einer Hammondorgel dominierten ›Heat Above‹ oder dem psychedelisch schwebenden ›Age Of Machines‹ breiten Raum ein. ›Caravel‹ lässt mit seiner kantigen Gitarrenfigur dagegen an die frühen Yes denken und das dezent progressive ›Trip The Light Fantastic‹ erinnert an die Kanadier Rush. Der neunminütige Jam ›The Weight Of Dreams‹ beendet die beeindruckende Liedersammlung der sehr selbstbewusst agierenden Truppe vielleicht eine Spur zu gemütlich.