Drivin N Cryin

Live The Love Beautiful

DRIVIN N CRYIN REC.
VÖ: 2019

Das schöne Leben im Land der Freiheit

Punkrock, Psychedelic, Power-Pop, Country — kaum eine Stilrichtung haben Rocker aus Atlanta seit ihrer Gründung 1985 ausgelassen; der kurze Flirt mit dem Hardrock auf Fly Me Courageous (1991) begleitete zumindest ihren kommerziellen Höhenflug. Seitdem hat sich der Vierer um Frontmann Kevn Kinney konsequent in den Untergrund zurückgezogen und an einem Ruf als hart arbeitende, erstklassige Live-Band gebastelt. Folgerichtig reflektieren die Texte von bodenständig rockenden Liedern wie ›Free Ain’t Free‹ oder ›I Used To Live Around Here‹ auf ihrer ersten Platte seit 2009 das Leben auf der Straße und die schwierigen Zeiten in ihrer Heimat, wobei sich Kinney als eloquenter und kritischer Beobachter des American Way of Life erweist. Die musikalische Rückbesinnung auf ihre Wurzeln ist da fast zwingend. Zwar reicht Live The Love Beautiful nicht an das exzellente Mystery Road heran, aber das fast komplett live im Studio aufgenommene Rock’n’Roll-Manifest gefällt mit einem Kontrastprogramm aus grobschlächtigen Gitarren und subtiler Orgel-Grundierung wie im Pop-Song ›What’s Wrong With Being Happy‹ oder dem Roots-Rocker ›Step By Step‹. In ›Ian Mc Lagan‹ setzt Kinney überdies dem von ihm verehrten Faces-Keyboarder ein Denkmal. Schöne Geste.

(8/10)
TEXT: MARKUS BARO

ROCKS PRÄSENTIERT

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Cover von ROCKS Nr. 100 (03/2024).