John Prine

10.10.1946 — 07.04.2020

Am 7. April hat die amerikanische Liedermacher-Welt mit John Prine einen ihrer einflussreichen Künstler verloren.

Der 1946 in Maywood, Illinois geborene John Prine arbeitete zunächst als Postbote und war als Soldat in Deutschland stationiert, bevor er Ende der Sechziger begann, in den Folk-Clubs von Chicago zu musizieren. Dort traf er Country-Star Kris Kristofferson, der ihn 1971 für einen gemeinsamen Auftritt nach New York einlud, wo er von Atlantic Records entdeckt wurde.

Seinem Sound zwischen Folk, Country und Rock sollte er während seiner ganzen Karriere treu bleiben, integrierte aber ab dem gemeinsam mit Gitarrist und Produzent Steve Cropper aufgenommenen Common Sense (1975) auch elektrische Gitarren und Bläser in seine bildstarken Lieder über die Probleme des täglichen gesellschaftlichen Lebens, über den Krieg und seine Folgen sowie die Hinterbliebenen des amerikanischen Traums: Seine scharfen, zuweilen wütenden, aber auch humorvollen Texte sind stets ein Markenzeichen von John Prine geblieben.

Viele seiner Songs wurden spätestens durch Interpretationen von Johnny Cash, Bonnie Raitt oder Dwight Yoakam zu Country- und Americana-Standards. Warren Haynes, Dan Auerbach, Kris Kristofferson und Bruce Springsteen zitieren ihn gleichermaßen als wichtigen Einfluss. Prine, der seit 1997 wiederholt gegen den Krebs kämpfte und dem deshalb 2013 Teile der Lunge entfernt werden mussten, starb im Alter von 75 Jahren an den Folgen einer Corona-Infektion.


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