The Beatles

Bearbeitung des originalen "Let It Be"-Films

Die Beatles haben die Neuauflage von Let It Be offiziell angekündigt. Ab dem 8. Mai wird der Dokumentarfilm von Michael Lindsay-Hogg technisch überarbeitet auf Disney+ zu sehen sein.

TEXT: MAXIMILIAN BLOM |FOTO: Apple Corps Ltd.

Am 15. April hatte sowohl die Band als auch der Konzern eine simple Grafik gepostet, deren Layout mit vier leeren, schwarz umrandeten Quadraten und den Worten »At last...« an das Cover des letzten Studio-Albums der Fab Four, Let It Be (1970), sowie des gleichnamigen Dokumentarfilms von Regisseur Michael Lindsay-Hogg erinnerte.

Verstärkt wurde der Eindruck durch den beigefügten Text: Überschrieben war der Post mit den Worten »There will be an answer«, bekanntermaßen ein Zitat aus dem Titelsong des Werkes. Nun ist klar: Es handelt sich um eine technisch bearbeitete Neuauflage des Streifens. 



Die Bearbeitung übernahm die Firma Park Road Post Production, die Regisseur Peter Jackson gehört. »Ich bin absolut begeistert, dass Michaels Film endlich wieder zu sehen ist, nachdem das mehrere Jahrzehnte lang nicht möglich war«, so der Neuseeländer, der 2021 die Doku-Serie The Beatles: Get Back verantwortete.

Darin erzählt er die Entstehungsgeschichte des Films, welcher widerum die Arbeiten am finalen Beatles-Album gleichen Namens dokumentiert hatte. »Ich sehe das Ganze als eine große Geschichte, die nach über fünf Dekaden endlich vollendet ist. Die beiden Projekte verstärken sich gegenseitig: Let It Be ist der Höhepunkt von Get Back, während Get Back wichtigen, bisher fehlenden Kontext für Let It Be liefert.«
 
Zuletzt war der Streifen Anfang der achtziger Jahre auf VHS, Betamax, Laserdisc und als Videodisc offiziell erschienen. Ob er neben der Veröffentlichung auf dem Streamingdienst des Disney-Konzerns zu einem späteren Zeitpunkt auch physisch erscheinen wird, ist aktuell noch nicht bekannt.



Möglicherweise arbeitet Jackson außerdem an einer weiteren Auswertung der Film-Archive der Beatles. 2022 brachte er etwa eine erweiterte Fassung seines Doku-Dreiteilers ins Gespräch. »Disney und Apple Corps. sagen zwar, dass es keinen Markt für solche extended cuts gibt — und sie mögen recht haben«, so Jackson, der als erster Filmemacher Zugriff auf das von Lindsay-Hogg für Let It Be gefilmte Material bekam.

»Aber ich habe noch fünf oder sechs Stunden an fantastischem Material, das wir nicht gezeigt haben und ich möchte es nicht wieder für fünfzig Jahre im Archiv verschwinden lassen. Es gibt Gespräche darüber, aber aktuell noch nichts konkretes zu vermelden.« Auch hinsichtlich eines weiteren Projektes, »das sich von Get Back entschieden unterscheidet«, soll es Überlegungen geben.

Neben den Bemühungen von Peter Jackson entstehen aktuell gleich vier weitere Filme über die Fab Four: Wie im Februar bekannt wurde, arbeitet der Oscar-prämierte Regisseur Sam Mendes an Biopics über jedes Bandmitglied. Es ist das erste Mal, dass Paul McCartney, Ringo Starr sowie die Angehörigen der verstorbenen John Lennon und George Harrison gemeinsam mit Apple Corps Ltd. einem Filmemacher alle nötigen Rechte eingeräumt haben, um einen biografischen Spielfilm umzusetzen.

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