Avatarium

Avatarium

Nuclear Blast
VÖ: 2013

Mysteriöser Stempelabdruck

Mit Candlemass will Leif Edling zukünftig keine Alben mehr einspielen, sondern nur noch live in Erscheinung treten. Dass ein Kreativling wie der schwedische Bassist aber nicht ohne Ventil klarkommt, durch das seine Geistesblitze entweichen können, war vorhersehbar.

Gemeinsam mit (ehemaligen) Musikern von Evergrey und Tiamat hat er deshalb Avatarium ins Leben gerufen und ein beachtliches Debüt aus dem Boden gestampft. Das düster-mysteriöse Material bricht keineswegs mit Edlings Doom-Affinität, addiert jedoch Elemente, die Gruppen wie Rainbow oder Blue Öyster Cult Mitte der Siebziger salonfähig gemacht haben — perlende Saitenläufe und flauschige Orgelteppiche inklusive.

Epische Schönheiten wie ›Bird Of Prey‹ oder ›Lady Of The Lamp‹ klingen nach einer damaligen Session der Herren Blackmore und Dio, bekommen durch das markante Sangesorgan von Jennie-Ann Smith allerdings den letzten Schliff und somit einen eigenen Stempel aufgedrückt.

(7.5/10)

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