AC/DC

Let There Be Rock (1977)

Böse Zungen behaupten, AC/DC hätten sich nach diesem Album kein Stück mehr weiterentwickelt. Keine andere ihrer Platten stellt die  die Hitze der Performance stärker in den Vordergund als Let There Be Rock.

TEXT: DANIEL BÖHM

Nicht nur hat die Band auf Let There Be Rock endgültig ihr markenbildendes Klangformat gefunden. Auch ist es das erste Album, auf dem die Australier klingen wie eine aufgeputschte Gang, der man nachts lieber nicht begegnen möchte: So beißend-aggressiv wie in ›Go Down‹ (Bon Scotts Ode an ein Melbourner Groupie, das für seine Blowjobs bekannt war), ›Dog Eat Dog‹ oder im Titelstück hatte die Gruppe zuvor noch nicht geklungen; mehr dynamischen Pfiff als in ›Bad Boy Boogie‹, ›Hell Ain’t A Bad Place To Be‹ oder dem Orkan ›Whole Lotta Rosie‹ hatten ihre Arrangements nie. Let There Be Rock ist ein Album, auf dem es um die Hitze der Performance geht und nicht um Perfektion: Stärker verstimmte und doch unheilvoll im Einklang grummelnde Gitarren gab es von den Brüdern Young auf Platte danach nie wieder. Dass ›Crabsody In Blue‹ als Blues über Filzläuse später gegen ›Problem Child‹ ausgetauscht wurde, ist ein Sakrileg.


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