Little Caesar

Eight

Golden Robot
VÖ: 2018

Schnörkellose Veteranen

Seit ihrer Wiedergeburt mit Redemption (2009) haben die amerikanischen Sleaze- und Biker-Rock-Veteranen Little Caesar zu erfreulicher Konstanz gefunden: Mit ihrer dritten CD in Folge übertreffen sie den kreativen Output ihrer Frühphase bereits um eine Scheibe. Die Texte von Ur-Mitglied und Sänger Ron Young sind auf Eight zwar weniger politisch ausgefallen als beim Vorgänger American Dream, aber das soll nur am Rande interessieren.

Musikalisch ist ihr grober Rock’n’Roll mit markant bluesigem Einschlag auf ihrer achten Veröffentlichung (Live- und Demo-Zusammenstellungen inbegriffen) gewohnt dreckig ausgefallen; schnörkellose Riff-Granaten wie ›21 Again‹ oder ›Straight Shooter‹ haben die „Young-Universität“ mit Diplom absolviert, während der melodische Boogie-Rocker ›Mama Tried‹ mit seinem latenten Country-Einschlag an The Angels sowie die alten Status Quo erinnert und ›Another Fine Mess‹ mit klimperndem Bar-Piano und weiblichem Gesang den Bezug zu ihrem Rhythm’n’Blues-getränkten Debüt von 1990 herstellt. Neuzugang Mark Tremalgia an der Gitarre ergänzt sich vorzüglich mit Ur-Mitglied Loren Molinare — auch in dem mit tollen Gitarrenideen und einer grundierenden Orgel ausgestatteten Höhepunkt ›Time Enough For That‹, in dem besonders deutlich wird, dass sich in diesem Genre kaum ein besserer Sänger und Frontmann finden lässt als Ron Young.

(8/10)
TEXT: MARKUS BARO

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Cover von ROCKS Nr. 99 (02/2024).