Heavy Bones

Heavy Bones

Bad Reputation
VÖ: 2021

Wer zu spät kommt…

Furchtbares Cover, nichtssagender Name: Unter lausigen Bedingungen haben Heavy Bones 1992 eine solide Rockplatte veröffentlicht, die im Zerfall der bis dahin bestehenden musikalischen Ordnung gnadenlos unterging. Dabei bestand das kurzlebige Quartett mit Sänger Joel Ellis (Cats In Boots), Beinahe-Ozzy-Gitarrist Gary Hoey, Bassist Rex Tennyson (Hellion) und Schlagzeuger Frankie Banali (Quiet Riot, W.A.S.P.) durch die Bank aus erfahrenen Kräften der lange Jahre dominierenden L.A.-Szene.

Mit elf kraftvoll-melodischen Nummern (das nichtssagende Instrumental ›Enormodome‹ sollte ausgeklammert werden) machen sie auch vieles richtig. So brät Hoey etwa bei ›4 AM TM‹ oder ›Your Love Won’t Let Me Down‹ schwere Riffs und brilliert erwartungsgemäß bei den Leads, während der sich häufig zwischen Axl Rose und Vince Neil bewegende Ellis besonders bei halbballadesken Stücken wie ›Turn It On‹ oder dem in Zeppelin-Gefilden wildernden ›Where Eagles Fly‹ überzeugt. Weil der Zug für diese Musik auf dem Höhepunkt des Grunge-Booms aber längst abgefahren war, sind Heavy Bones schon kurz nach der Veröffentlichung des Albums wieder Geschichte. Ohne Bonusmaterial oder vernünftige Liner-Notes.

(8/10)

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