All For Metal

Legends

AFM
VÖ: 2023

Kostüm-Metal mit Klischee

Hauptakteure der wenig subtil benannten All For Metal sind die Sänger Tim „Tetzel“ Schmidt und Antonio Calanna: Ersterer shoutet seit über anderthalb Dekaden bei den deutschen Amon Amarth-Abziehbildern Asenblut, letzterer war einige Jahre bei den italienischen Hardrockern DeVicious aktiv. Als gemeinsamen Faszinationspunkt haben die beiden die Energie eines Manowar-Konzerts ausgemacht.

Mit denen haben sie vor allem Klischeetexte gemein, orientieren sich ansonsten aber eher an der aktuell beliebten Sparte des melodischen Kostüm-Metal. Die Gitarren riffen ordentlich, die Keyboards sind zumeist geschmackvoll arrangiert, die Gesangslinien eingängig, aber nicht langweilig und erinnern in den Refrains auffallend oft an Kissin’ Dynamite. Wenig verwunderlich, denn produziert wurde Legends mit Hardy Krech, der auch die schwäbischen Hardrocker bis 2018 betreute.

Einziger, aber wirklich großer Kritikpunkt ist Schmidt: Statt seiner amtlichen Growls versucht er sich mit seinem tiefen Reibeisenorgan am klaren (Sprech-)Gesang. Dabei klingt er so ungelenk und hölzern, dass etwa das schunkelige ›Born In Valhalla‹ oder das tatsächlich an spätere Manowar gemahnende ›All For Metal‹ kaum auszuhalten sind.

(5/10)

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