Sun Dial

Messages From The Mothership

Sulatron
VÖ: 2023

Botschaften der Vergangenheit

Trotz Referenzen an die goldene Psychedelic-, Prog- und Space-Rock-Ära erinnern Sun Dial auf ihrem zehnten Album stark an britische Bands um 1990. Schon das Eröffnungsdoppel ›Echoes All Around‹ und ›New Day‹ könnte auch von The Verve stammen.

Und auch wenn die elektronische Komponente fehlt: Der Manchester-Sound von The Charlatans und The Stone Roses scheint oft nur einen Steinwurf entfernt. Der alleinige Bandkopf Gary Ramon weiß das Album aufzulockern, bevor sich der Karren in einem bestimmten Sound festfährt.

›Look Up To The Skies‹ ist mit Hammondorgel, Reverb und Drogen-Atmosphäre eine der besten Sixties-Hommagen des Jahres im Stil von The United States Of America. ›Edge Of Light‹ ist wiederum gekonnt nach den Doors modelliert. Messages From The Mothership hätte gut ein paar mehr Songs dieses Kalibers vertragen können.

Fans von Frühneunziger-PsTrouychedelia im Spannungsfeld von Shoegaze und Proto-Britpop finden mit dieser Platte eine vollumfängliche Nostalgie-Rutsche. Wer auf der Suche nach augenöffnendem oder zugedröhntem Psych ist, dem ist diese Scheibe auf Dauer möglicherweise zu bodenständig.

 

(7/10)

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