Little Feat als ewige Underdogs bezeichnen zu wollen, ginge zu weit. Dennoch sind die Amerikaner unter all den Bands, die heute der originären Jamrock-Szene der Siebziger zugerechnet werden, immer etwas Besonderes — und im Schatten von Grateful Dead oder der Allman Brothers Band geblieben. Keins ihrer Alben klingt wirklich wie das vorherige. Und doch ist alles, was ihren betörenden Sound stets ausmachte, immer und ganz unverkennbar präsent.
Selbst auf ihrem 1970 erschienenen Debüt, das als Derivat aus Rhythm’n’Blues, Country und Rock zunächst noch stark nach den Stones klang. Auf Sailin’ Shoes (1972) gewann ihr bluesiger Southern-Sound erheblich an Eleganz, ehe sie ab Dixie Chicken (1973) damit begannen, ihre Musik sukzessive mit Jazzrock-Anleihen, West-Coast-Rock und New-Orleans-Funk zu schärfen — und auf der Konzertbühne in blankem Spielwitz aufzublühen.
Feats Don’t Fail Me Now (1974) ist das vierte Studio-Album des von dem einstigen Zappa-Gitarristen Lowell George geleiteten Ensembles, auf dem sich endgültig eine krafterzeugende Lässigkeit ausbreitet, die ein bisschen an Grateful Dead erinnern kann. Das Funk-Element wirkt prominenter — in ›Skin It Back‹ gönnt es sich sogar einen kurzen Jeff Beck-Fusion-Moment. Abermals nahmen Little Feat eine ihrer Nummern ein weiteres Mal auf: ›Cold Cold Cold‹ spaziert dem munter tänzelnden ›Triple Face Boogie‹ voran und geht in diesen über.








