Harem Scarem
Frontiers
VÖ: 2020
Es ist nicht leicht, in dem meist in engen Grenzen agierenden Melodic Rock einen unverwechselbaren Charakter zu entwickeln. Harem Scarem haben dieses Kunststück schon in jungen Jahren geschafft, und seit Sänger Harry Hess und Gitarrist Pete Lesperance nicht mehr versuchen, ihrem eigenen Sound zu entkommen, haben Harem Scarem viele hochkarätige Scheiben veröffentlicht.
Philipp Fankhauser
Sony
VÖ: 2020
Kann ein Musiker dreißig Jahre aktiv sein, 16 Alben rausbringen und trotzdem ein Geheimtipp bleiben? Der in Deutschland nur wenig beachtete Blueser Philipp Fankhauser, der in seiner Heimat lange kein Unbekannter mehr ist, ist so ein Fall.
Greg Dulli
BMG
VÖ: 2020
Schon seit dreißig Jahren verschiebt der Sänger der Afghan Whigs die Grenzen von Indie-Rock und düsterem Blue Eyed Soul: gitarrenorientiert im Verbund mit den Whigs, elektronisch angehaucht bei den Twilight Singers, abgründig mit Mark Lanegan als Gutter Twins und bereits 2005 leichtfüßig auf Greg Dulli’s Amber Headlights.
Drive-By Truckers
PIAS
VÖ: 2020
Als die Drive-By Truckers Ende der Neunziger ihre ersten Platten veröffentlichten, war schwer zu erahnen, welch künstlerisches Format in der Band aus Athens, Georgia und ihrem Derivat aus Southern-Rock und Alternative-Country noch schlummert.
Downes Braide Association
Magical Thinker
VÖ: 2019
Wenn ein Konzertmitschnitt den Verächtern des musikalischen Spektrums von Progressive Rock bis AOR Argumente liefern könnte für all ihre Schmähungen, dann dieser.
Dirty Knobs
BMG
VÖ: 2020
Mike Campbell werde bis zum Ende in seiner Band spielen, hatte Tom Petty einst vorausgesagt — sein Tod 2017 hat die fruchtbare, knapp fünf Jahrzehnte währende Partnerschaft jäh beendet. Seine Wurzeln kann und muss der sträflich unterbewertete Gitarrist nicht verleugnen.
Demons & Wizards
Century Media
VÖ: 2020
Das aktuelle Iced Earth-Album Incorruptible datiert aus dem Jahr 2017, der letzte Blind Guardian-Dreher Beyond The Red Mirror hat noch zwei Jahre mehr auf dem Buckel. Dass Jon Schaffer und Hansi Kürsch im vergangenen Jahr eine weitere Demons & Wizards-Platte ausbrüteten, der sie nun den Vortritt vor ihren Stammbands lassen, verwundert ein wenig.
Dead Kosmonaut
High Roller
VÖ: 2020
Bandgründer Matthias Reinholdsson spielt Bass und schreibt Songs wie Leif Edling, Steve Harris oder der junge Joey DeMaio. Seine Kompositionen eifern dabei nicht nur den Legenden nach, sondern führen das Erbe ebenbürtig weiter.
Albert Cummings
Provogue
VÖ: 2020
Das erste Studio-Album des amerikanischen Gitarristen und Sängers Albert Cummings seit fünf Jahren macht zunächst sehr neugierig. Believe entstand in Zusammenarbeit mit Starproduzent Jim Gaines in den von Legenden umwobenen Fame Studios in Muscle Shoals.
Robert Cray
Nozzle
VÖ: 2020
Robert Cray, der in den Achtzigern als noch verhältnismäßig junger Musiker ganz maßgeblich zur Revitalisierung des Blues beitrug, ist mit seinen 66 Lebensjahren mittlerweile selbst ein anerkannter Altmeister mit dem Gewicht eines Klassikers.
Coogans Bluff
Noisolution
VÖ: 2020
Dass die 2003 in Rostock ins Leben getretenen Coogans Bluff in ihren ersten Jahren als Stoner-Band durch die Lande bratzten, ist längst vergessen und vergeben. Seit der Hinzunahme einer kleinen Bläsergruppe und dem Einstieg von Sänger Clemens Marasus hat sich das Ensemble immer furchtloser in ein Gebiet vorgearbeitet, das sich plakativ als Krautrock beschreiben ließe.
Chardeau
Cherry Red
VÖ: 2019
Jean Jacques Chardeau ist ein französischer Musiker und Komponist. In Terra Cognita? ist, so sagt er, seine persönliche Mona Lisa. Er hat sich viel vorgenommen: Das vorliegende Album ist der erste Teil einer vier Werke umfassenden Rockoper, an der er nach eigenem Bekunden seit zwanzig Jahren arbeitet.
The Cadillac Three
Big Machine
VÖ: 2020
Auch auf ihrem vierten Album bleibt die Masche des Southern-Rock-Trios aus Nashville weitgehend unverändert: Auch auf Country Fuzz wird das ach so herrliche Leben im amerikanischen Süden zelebriert, das bei The Cadillac Three scheinbar nur aus endlosen Saufgelagen mit guten Kumpels und willigen Mädchen besteht.
Biff Byford
Silver Lining
VÖ: 2020
Vor rund sechs Jahren schwelgte Saxon-Frontmann Biff Byford mit Gitarrist Andy Sneap (Judas Priest) und befreundeten Musikern unter dem Banner The Scintilla Project in Prog-Rock-Sphären; mit The Hybrid lieferten sie die musikalische Untermalung zum britischen Science-Fiction-Streifen Scintilla.
Broken Witt Rebels
Spinefarm
VÖ: 2020
Mit ihrem ersten vollwertigen Studio-Album haben Broken Witt Rebels vor allem in ihrer britischen Heimat Achtungserfolge verbuchen können — mit ihrem tendenziell The Temperance Movement nicht ganz unähnlichem Amalgam aus Siebziger-Heavy-Rock, Blues, Southern-Soul und einem außerordentlich großzügigen Schuss Kings Of Leon wissen sie zu überzeugen.
Brkn Love
Spinefarm
VÖ: 2020
Am äußersten Rand der abflauenden Vintage-Rock-Welle sammeln sich gleich einige junge Bands, die sich herzlich wenig aus dem Zitieren von Led Zeppelin und Black Sabbath machen und ihre Musik ganz und gar in der Gegenwart aufhängen
Blind Ego
Gentle Art Of Music
VÖ: 2020
Blind Ego sind die Solo-Spielwiese des RPWL-Gitarristen Kalle Wallner, der mit Alben wie Mirror (2007) oder Liquid (2016) seine Vorstellungen von modernem, vielschichtigen Heavy-Prog verwirklichte. Preaching To The Choir wuchert vor musikalischen Kehrtwendungen, die erst einmal verdaut werden wollen.
Blackberry Smoke
Earache
VÖ: 2000
In ihrer gut zwanzigjährigen Karriere haben sich die Southern-Rocker eine treue Fangemeinschaft erspielt und laden neuerdings alljährlich um Thanksgiving herum ins Tabernacle in ihrer Homebase Atlanta. In dieser 1911 erbauten und zu einer Konzerthalle umgestalteten Kirche lief das Quintett um Sänger Charlie Starr auf der Find A Light-Tour 2018 zur Hochform auf.
Russ Ballard
BMG
VÖ: 2020
Seine Songs dürfte jeder kennen, die Person hinter Knallern wie ›Since You’ve Been Gone‹ oder ›God Gave Rock’n’Roll To You‹ nicht unbedingt. Als Interpret seiner Lieder war Russ Ballard stets weit weniger profiliert und so ist It’s Good To Be Here erst das zehnte Solo-Album des Engländers, der einst den Progressive-Rockern Argent angehörte.
Archon Angel
Frontiers
VÖ: 2020
Seit 19 Jahren schon liegen Savatage auf Eis — das letzte relevante Album dieser einmaligen Metal-Band liegt sogar noch länger zurück: The Wake Of Magellan erschien 1997. Die Idee hinter einem Projekt wie Archon Angel ist deshalb prinzipiell eine gute. Das neueste Substitut, als das sie in den Werbetexten angepriesen werden, sollen nun Archon Angel sein. Was für eine Anmaßung!
Anvil
AFM
VÖ: 2020
Schlagzeuger Robb Reiner bezeichnet die mittlerweile 18. Platte seiner Metal-Band als »ein weiteres Anvil-Album« — und fasst damit den Kern von Legal At Last präzise zusammen.

DAS AKTUELLE HEFT

Cover von ROCKS Nr. 107 (04/2025)