Russ Ballard
BMG
VÖ: 2020
Seine Songs dürfte jeder kennen, die Person hinter Knallern wie ›Since You’ve Been Gone‹ oder ›God Gave Rock’n’Roll To You‹ nicht unbedingt. Als Interpret seiner Lieder war Russ Ballard stets weit weniger profiliert und so ist It’s Good To Be Here erst das zehnte Solo-Album des Engländers, der einst den Progressive-Rockern Argent angehörte.
Archon Angel
Frontiers
VÖ: 2020
Seit 19 Jahren schon liegen Savatage auf Eis — das letzte relevante Album dieser einmaligen Metal-Band liegt sogar noch länger zurück: The Wake Of Magellan erschien 1997. Die Idee hinter einem Projekt wie Archon Angel ist deshalb prinzipiell eine gute. Das neueste Substitut, als das sie in den Werbetexten angepriesen werden, sollen nun Archon Angel sein. Was für eine Anmaßung!
Anvil
AFM
VÖ: 2020
Schlagzeuger Robb Reiner bezeichnet die mittlerweile 18. Platte seiner Metal-Band als »ein weiteres Anvil-Album« — und fasst damit den Kern von Legal At Last präzise zusammen.
Annihilator
Silver Lining
VÖ: 2020
Viel hat sich in den letzten Jahren im Leben von Jeff Waters getan. Der Liebe wegen zog er aus dem heimatlichen Kanada nach Europa um — und baute im Norden Englands seine Watersound Studios neu auf. Hier entstand Ballistic, Sadistic: Ein strukturell und spielerisch außerordentlich keckes Annihilator-Werk mit tollen verschachtelten Riff-Parts und melodischen Soli.
The Almost Three
Pott People
VÖ: 2020
Es ist bereits das fünfte Album des Trios um den Mülheimer Martin Ettrich, vielen bekannt als Gitarrist von Birth Control. Im weitesten Sinne machen die drei Bluesrock, erweitern aber dessen Spektrum kompromisslos und ohne Scheuklappen.
Allen/Olzon
Frontiers
VÖ: 2020
Drei Alben hat Symphony X-Frontmann Russel Allen mit Sänger Jorn Lande unter der Ägide des schwedischen Gitarristen und Produzenten Magnus Karlsson aufgenommen, beim vierten Allen/Lande-Dreher, dem 2014 veröffentlichten The Great Divide, hatte Timo Tolkki (Stratovarius) die Lieder beigesteuert.
Psychotic Waltz
Inside Out
VÖ: 2020
Eine Dekade haben Psychotic Waltz benötigt, um ihre Wiedervereinigung mit einem neuen Album zu krönen. Vieles hat sich in den 24 Jahren seit ihrer bis dato letzten Scheibe Bleeding verändert, nicht zuletzt das Leben eines jeden Musikers wie auch das ihrer Anhänger.
Gotthard
Nuclear Blast
VÖ: 2020
Das Gemaule verstehe wer will. Auf ihrem vierten Album mit Sänger Nic Maeder haben die krisenerprobten Gotthard zu einer neuen Abgebrühtheit gefunden — ohne dass sich diese gleich in einer Rückkehr zum Hardrock-Sound ihrer ersten drei Anfang der neunziger Jahre erschienenen Alben niedergeschlagen hätte.
Gotthard
Nuclear Blast
VÖ: 2020
War Silver letztlich nur ein weiteres — gleichwohl grundsolides — Gotthard-Album, dessen Nachhall nicht wirklich lange trug, so sind die Schweizer auf #13 hörbar bemüht, eine andere Richtung einzuschlagen.
Gotthard
Nuclear Blast
VÖ: 2020
Das Risiko haben Gotthard noch nie gescheut. Einst als breitbeinige Riffrocker zwischen Whitesnake und Krokus gestartet und immer wieder seichtere Gefilde auslotend, haben sich die Eidgenossen mit Steve Lee-Nachfolger Nic Maeder auf Firebirth (2012) erst eine Rückbesinnung auf frühe Werte verordnet, ehe sie wieder in neue, experimentelle Richtungen aufgebrochen sind.
Black Swan
Frontiers
VÖ: 2020
Die Namen der Beteiligten hören sich nicht nur auf dem Papier gut an. Black Swan wirken wie eine gereifte Band, die etwas beweisen will.
Black Swan
Frontiers
VÖ: 2020
Im ersten Moment könnte man Black Swan als eilig zusammengewürfeltes Retortenprodukt ansehen. Aber die frühere Zusammenarbeit von Bassist Jeff Pilson mit Sänger Robin McAuley in der McAuley Schenker Group und mit Gitarrist Reb Beach bei Dokken erweist sich als sinnstiftend.
Black Swan
Frontiers
VÖ: 2020
Bei allem Respekt vor Michael Schenker und seinen Platten der letzten Jahre, an denen zumindest punktuell auch Robin McAuley mitwirkte: Nichts seit dem Ende der McAuley Schenker Group in den frühen Neunzigern deutete auch nur entfernt darauf hin, seinen einstigen Sänger jemals wieder in dermaßen guter Hardrock-Verfassung hören zu können wie nun auf Shake The World.
Various Artists
MIG
VÖ: 2019
Am 24. Oktober 2015 versammelte sich eine Armada hochkarätiger Musiker auf der Bühne des Londoner Roundhouse, um das Leben und die Musik des ein Jahr zuvor verstorbenen Jack Bruce zu feiern. Dieser Abend der musikalischen Kontraste führte noch einmal geballt vor, in wie vielen musikalischen Feldern der Komponist Bruce unterwegs war.
Toronzo Cannon
Alligator
VÖ: 2000
Der Einfluss von Legenden wie Albert Collins, Buddy Guy, Otis Rush oder Jimmy Reed ist in den Songs des Bluesmusikers Toronzo Cannon unverkennbar.
Tito & Tarantula
It Sounds
VÖ: 2019
»Eine geheimnisvolle Stimme in meinem Unterbewusstsein flüsterte, ich solle heimkommen. Nach Hause, nach El Paso, Texas«, sprach Tito Larriva, begab sich in die Sonic Ranch und schrieb zusammen mit Tochter Lolita zehn Songs, die das durch alle Stürme des Lebens gefahrene Raubein ein wenig milder zeigen.
Michael Thompson Band
Frontiers
VÖ: 2020
Die AOR-affinen Westcoast-Rocker sind in Europa nie in Tritt gekommen. Trotz kompetent-solider Alben wie Future Past oder ihrem 1989 erschienenen Debüt How Long und einer stilistischen Nähe zu Toto oder der von weltmusikalischen Verzierungen befreiten Dave Matthews Band.
Ten Years After
Butler
VÖ: 2019
Das im März 2018 in Erfurt aufgenommene Naturally Live vereint Klassiker und etliche Songs aus A Sting In The Tale (2017). Der junge Marcus Bonfanti singt erdig wie ein alter Blueser, sein Gitarrenspiel ist einen Tick traditionsbewusster als das seines Vorgängers Joe Gooch. Er übertreibt auch nicht und demonstriert in ›One Of These Days‹, wie man solistisch auf den Punkt kommt, ohne sich leerzudaddeln.
Bruce Soord
Kscope
VÖ: 2019
Bruce Soord, musikalischer Kopf von The Pineapple Thief, stellt auf seinem zweiten Solo-Album neue intime Songs vor. Darunter einige wenige, die man sich allein aufgrund ihrer Melodieführung durchaus im üppigen Gewand seiner Stammband vorstellen kann. Hier allerdings arbeitet er weitgehend mit sehr sparsamen Arrangements.
Slayer
Nuclear Blast
VÖ: 2019
Das letzte Konzert ist noch nicht gespielt, da beginnen Slayer schon mit der Vermarktung ihrer Abschiedstournee. Vor mehr als zwei Jahren im geschichtsträchtigen Forum in Los Angeles aufgenommen, bieten die kalifornischen Totschläger den zuletzt üblichen Mix aus Klassikern.
Running Wild
Steamhammer
VÖ: 2019
Das Positive vorne weg: Produktionstechnisch scheinen sich Rock’n’Rolf und seine Crew langsam wieder zu fangen. So richtig lebendig tönt jedoch auch diese EP nicht, aber vor allem aus Shadowmaker- (2012) und Resilient-Tagen (2013) ist man noch ganz anderes Elend gewohnt.

DAS AKTUELLE HEFT

Cover von ROCKS Nr. 106 (03/2025).