Michael Monroe

I Live Too Fast To Die Young

Silver Lining
VÖ: 2022

Zweitstimme Maximilian Blom

Es ist wahrlich faszinierend, mit welcher Selbstverständlichkeit Michael Monroe seit der Wiederaufnahme seiner Solokarriere im Jahr 2010 ein hochkarätiges Album nach dem anderen veröffentlicht. Gerade One Man Army (2019) zeigte, das der vormalige Hanoi Rocks-Frontmann immer dann am stärksten ist, wenn er sich im schnoddrig-punkigen Hochenergie-Sektor bewegt – was er auf dem herrlich selbstironischen I Love Too Fast To Die Young aber leider zu selten tut.

Keine Frage: In Nummern wie dem Titeltrack, ›Young Drunks & Old Alcoholics‹ und mit Abstrichen auch der ersten Auskopplung ›Murder The Summer Of Love‹ setzt er seine Tugenden mit Bravour ein. Wenn es Monroe aber entspannter angehen lässt (Kann man in diesem Zusammenhang von Altesmilde sprechen?), weiß das Material nicht so richtig zu packen. Ein trotz coolem Harp-Solo ziemlich schnöder Song wie ›Everybody's Nobody‹ etwa hat im Œuvre des Finnen ebenso wenig gefehlt wie die mit aufgebauschter Gravitas daherkommende Abschlussbalade ›Dearly Departed‹.

(7.5/10)

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