Lynch Mob, The End: Machine

Produktiv mit neuen Stimmen

Sowohl Lynch Mob wie auch The End Machine werden im kommenden Jahr neue Alben herausbringen. Beide Bands präsentieren sich zudem mit neuen Sängern, erklärt Gitarrist George Lynch.

TEXT: MAXIMILIAN BLOM |FOTO: Alex Solca

Der Wechsel kommt überraschend. Bei The End Machine, die Lynch mit seinem vormaligen Dokken-Kollegen Jeff Pilson (Bass) und Steve Brown (Schlagzeug) betreibt, wird fortan Girish Pradhan als Sänger zu hören sein: Mit seinen aus der Himalaya-Region Indiens stammenden Girish And The Chronicles hatte Pradhan erst vor wenigen Monaten ein drittes Album Hail To The Heroes herausgebracht, auf dem die Combo gut abgeklärt den US-Hardrock der späten Achtziger feierte.

Ein langes Feature über Girish And The Chronicles findet sich in ROCKS Nr. 87 Heft 02/2022 ► https://shop.rocks-magazin.de/hefte/einzelhefte/184/rocks-magazin-87-02/2022-mit-cd-bundle?c=5.

Pradhan ersetzt damit Robert Mason (Warrant, Big Cock, Cry Of Love), der auf den ersten beiden seit 2019 erschienenen Platten von The End Machine zu hören war. Auch mit Lynch Mob verbindet Mason eine gemeinsame Geschichte: 1992 kooperierte er zum ersten Mal mit dem einstigen Gitarren-Star von Dokken und sang auf dem selbstbetitelten Zweitwerk.

»Jeff und ich haben intensiv mit Girish Pradhan an den neuen Songs gearbeitet. Von allen Projekten, an denen ich gerade heraumwerke, freue ich mich auf dieses Album ganz besonders. Es ist so kraftvoll und einige der Nummern sind so gut, dass ich beinahe Angst bekomme«, lacht der 68-Jährige Bandkopf. »Wir alle lieben Robert Mason. Er ist ein unglaublicher Sänger, aber wir hatten das Gefühl, dass wir nach zwei Alben einen Wechsel und frischen Wind brauchten.«



Ungleich verworrener ist die Geschichte bei Lynch Mob: 2020 hatte der Gitarrist angekündigt, den Bandnamen wegen rassistischer Konnotationen nicht weiter nutzen zu wollen ― als Lynch-Justiz wird die Ermordung vermeintlich krimineller Schwarzer durch weiße Mobs bezeichnet. Stattdessen nutzte er den Namen Electric Freedom. Bis er im vergangenen Oktober einen Rückzieher machte:

»Ich habe verstanden, dass Lynch Mob eine Marke ist, die ich in den letzten drei Jahrzehnten etabliert habe. Den Namen Electric Freedom mochte niemand so richtig, auch ich war nie ganz glücklich damit. Er fühlte sich einfach nicht richtig an. So aufrichtig meine Beweggründe auch gewesen sind: Der neue Name hat sich einfach nie etablieren können. Ich werde mich jetzt für den Rest meines Lebens erklären müssen.«

Auf dem nächsten Lynch Mob-Album werden Sänger Gabriel Colon, Bassist Jaron Gulino (Tantric) und Schlagzeuger Jimmy D'Anda (Bulletboys) zu hören sein. Letzterer spielte bereits auf dem letzten Bandalbum mit neuen Songs, The Brotherhood (2017). Laut dem 68-Jährigen Bandkopf sind die Instrumentalspuren bereits aufgenommen.


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