Deep Purple

Rapture Of The Deep

Edel
VÖ: 2005

Ian Gillan überrascht in ›Money Talks‹ mit lässigem Sprechgesang. Kraftvoll, muskulös und dicht kommt ›Wrong Man‹, im mittleren Tempo angesiedelt, mit blueslastigem Timbre ausgestattet und mit diesem unnachahmlichen schmatzenden Fettgehalt, der einzig bei Deep Purple dank Unisono-Gitarren-Orgel-Riff so klingt. Der Titelsong ist von ähnlichem Kaliber wie ›Perfect Strangers‹. Progressive-Rock mit Eiern, der sich noch nicht in reinen Geist verflüchtigt hat, trifft arabisch anmutende Klänge. Den Gegenpol bilden gradlinige Partysongs vom Schlage ›Girls Like That‹. Als inzwischen obligatorische Ballade ist ›Clearly Quite Absurd‹ mit all ihrer bittersüßen Melancholie rundweg gelungen. ›Back To Back‹ und ›Kiss Tomorrow Goodbye‹ lassen Morse und Airey mal einzeln, mal gemeinsam abheben und hätten das Zeug zu nachhaltigen Live-Knüllern. Der typische Gillan-Humor kommt im bitterbösen ›MTV‹ zur vollen Blüte, wenn er sich über das Classic-Rock-Radio beschwert, das nichts kennt außer ›Smoke On The Water‹. Eine facettenreiche Scheibe — voller Ideen, aber mit viel zu dünnem Sound.

Keine Wertung

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