Coreleoni

II (CoreLeoni)

AFM
VÖ: 2019

Sehr nah an den Originalen

Bereits kurz vor der Jahrtausendwende, als Gotthard mit dem unterschätzten Album Open eine gemäßigtere Richtung einschlugen, wurden etliche ihrer älteren Nummern von dem 2010 verstorbenen Sänger Steve Lee aus dem Programm gestrichen. Zwar geht es bei den Schweizern schon länger wieder in eine musikalisch kernigere Richtung, die alte Heavy-Kost ihrer ersten drei zwischen Krokus und Whitesnake angesiedelten Alben mag Leo Leoni dem bei Gotthard nachgerückten Sänger Nic Mader aber offenbar noch immer nicht zumuten. Lieber spiegelt der Gitarrist diesen Teil seiner Biografie mit seiner Zweitband CoreLeoni und einer zweiten Platte, auf der er seine alten Gassenhauer nachspielt — mit Ronnie Romero (Rainbow, Lords Of Black) als Sänger, dessen stimmliche Nähe zu Steve Lee frappierend ist. Dass CoreLeoni live Sinn und sehr viel Spaß machen, war unlängst zu erleben. Wen Nachbauten solcher Knaller wie ›Mountain Mama‹, ›Standing In The Light‹ oder ›I’m Your Travellin‹ in Verzückung versetzen (›Queen Of Hearts‹ und ›Don’t Get Me Wrong‹ gibt es als neue Stücke obendrauf), macht mit II gewiss nichts falsch. Genauso gut könnte man aber auch die letzten Kraftreserven mobilisieren und im Plattenregal ein Stückchen tiefer nach den Originalen greifen.

Keine Wertung

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