Davy Knowles & Back Door Slam

Coming Up For Air

Blix Street Records
VÖ: 2009

Mit ein bisschen Hilfe von berühmten Freunden

Wie kommt ein 23-Jähriger dazu, so ein ausgereiftes Album aufzunehmen? Als Kind hörte der junge Brite die Dire Straits im Radio, ihr Evergreen ›Sultans Of Swing‹ ließ den damals Elfjährigen zur Klampfe zu greifen. Ferner durchstöberte der kleine Davy die väterliche Plattensammlung und begeisterte sich für Eric Clapton, Peter Green, Rory Gallagher und später Robert Cray. Spuren seiner Vorbilder lassen sich bis heute in seinen Liedern finden.

Die großartige Qualität des neuen Albums hängt sicher auch mit Produzent Peter Frampton zusammen, der tatkräftig mitmischte und seine Kontakte spielen ließ, um etwa Hammond-Held Benmont Tench von den Heartbreakers zu gewinnen. So wurde jedes Lied zu einer echten Perle, perfekt gerundet, auf wohlige Melodien gebettet. Der Titelsong schwebt wie ein Delphin im Wasser, ›Riverbed‹ schaukelt schwer als hochkarätiger Südstaaten-Rock, ›Mistakes‹ ist ein bittersüßes Schuldeingeständnis, das einem nicht mehr aus dem Kopf geht. Die Art, wie Knowles George Harrisons Seelensucher ›Hear Me Lord‹ covert, ist gleichzeitig respektvoll und frisch. Erwähnt werden muss zudem, dass Knowles auch noch über eine kraftvolle dunkle und tragfähige Stimme verfügt — einfach verblüffend für einen Twen.

Während Davy Knowles in Deutschland noch völlig unbekannt ist, wurde man in den USA auf den Jungen von der Isle of Man bereits aufmerksam. Er spielte mit George Thorogood, Buddy Guy, Kid Rock & Lynyrd Skynyrd, The Who und Warren Haynes’ Überkapelle Gov’t Mule. Eine so gute Platte wie dieses Juwel des melodischen, bluesfundierten Rock darf auch bei uns nicht unbeachtet bleiben.

(8.5/10)

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