Den Kurs ihrer Laufbahn glücklich zu beeinflussen vermochte nichts davon: Ihre tragische Geschichte endet damit, dass sich Sänger und Gitarrist Pete Ham und später auch Bassist und Songwriter Tom Evans das Leben nehmen.
Die Produktion ihrer dritten und wohl besten Platte betreute 1971 zunächst George Harrison (Badfinger hatten zuvor als Session-Musiker auf All Things Must Pass gespielt), bevor die Aufnahmen von Todd Rundgren zu einem angestrengten Ende gebracht wurden. Gitarrenlastig übersetzt Straight Up auf ausgesprochen souveräne Art und Weise die Beatles der Stationen Help!, Rubber Soul, Revolver, The Beatles und Let It Be in den Rock-Kontext der Siebziger und verfeinert mit Stephen Stills und den frühen Humble Pie.
Das lässige ›Money‹ geht nahtlos in ›Flying‹ über, für das Rundgren schnellere Bandlaufgeschwindigkeiten ausprobierte. Genial ist auch ›Suitcase‹, das vom elektrischen Klavier und Pete Hams schneidender Slide-Gitarre lebt — und von Gast Leon Russell einige dreckige, zerrende Saitenzieher auf der Gitarre spendiert bekam.
Das größte Geschenk steht auf dieser tollen Platte gleich an erster Stelle: Für ›Take It All‹ hatten Badfinger die Anmutung einer Stax-Nummer im Sinn, gleich nach dem bedächtigen Piano-Beginn jedoch entfaltet das Stück eine ganz ähnliche Intensität und Magie wie ›Flying‹ und ›Glad And Sorry‹ von den Faces.
Bevor Straight Up am 13. Dezember 1971 in den USA erscheint, koppeln Badfinger Anfang November ›Day After Day‹ für den amerikanischen Markt aus — und landen mit dem vierten Platz den größten Chart-Erfolg ihrer Geschichte.