Erstmals seit der Carl-Albert-Ära haben es Vicious Rumors geschafft, zwei Studioscheiben am Stück mit dem gleichen Sänger aufzunehmen. Dumm nur, dass Bandchef Geoff Thorpe den Mann nicht glänzen lässt, sondern ihn permanent hinter mehrstimmigen Arrangements versteckt, die mit zunehmender Spielzeit an den Nerven zehren.
Musikalisch gibt es an Stücken wie den treibend schnellen ›Black X List‹ oder ›D Block‹ nicht viel auszusetzen, hier werden bewährte Formeln der Vergangenheit angewandt, und neben Larry Howes unverkennbarem Schlagzeugstil setzen auch die Gitarren, die von Thorpe und diversen Gastmusikern eingespielt wurden, gekonnte Akzente. Doch wenn sich kein prägnanter Chorus findet und man auf pathetische Weise mit dem billigen ›Together We Unite‹ unbedingt eine Hymne kreieren will, wird es grenzwertig.
Schade, dass auch die emotionalen Ansätze mit Referenzen an Black Sabbath zur Dio-Phase bei ›Escape From Hell‹ schnell wieder zunichte gemacht werden, denn gerade bei den ruhigen Stellen kann Allen zeigen, wozu er eigentlich fähig wäre. Dass es besser geht, beweisen Vicious Rumors beim Opener ›I Am The Gun‹ oder ›Thirst For A Kill‹. Trotz aller Leidenschaft, mit der Thorpe und seine Mannen Vicious Rumors unermüdlich am Leben halten: Hier wäre mehr drin gewesen!