Pink Floyd

Wish You Were Here (1975)

Das neunte Album der britischen Klangästheten bleibt nicht nur alleine wegen ›Shine On You Crazy Diamond‹ eine der beliebtesten Pink Floyd-Platten: Imposanter ist keine.

TEXT: DANIEL BÖHM

Dabei sind die musikalischen Grundbestandteile gar nicht so anders aufgestellt als die der traumhaften Klanglandschaften des erfolgreichen Vorgängers The Dark Side Of The Moon (1973). Allerdings wirkt Wish You Were Here um einiges melancholischer und stellt Gilmours leidenschaftliches Gitarrenspiel noch stärker aus. Alles auf dieser LP scheint um den strahlenden Kern ›Shine On You Crazy Diamond‹ zu zirkulieren: ein erschütternd-monumentales, neunteiliges Epos, das rund drei Fünftel der LP-Laufzeit beansprucht.



Die poetischen Songverse sind eine Hommage an ihren Bandgründer Syd Barrett, der während der Aufnahmen im Studio erschien und — von seiner Drogensucht entstellt — von den Musikern nicht erkannt wurde. Als Gegenpol dazu wirkt der vergleichsweise karg und akustisch arrangierte Titelsong; aber auch das sozialkritische ›Have A Cigar‹ (mit Roy Harper als Sänger) und das kühl-majestätische ›Welcome To The Machine‹ machen Wish You Were Here zu einem elegant austarierten, geschlossenen Meisterwerk, das den Sound von Pink Floyd bis heute definiert.


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