Als Jam- und Live-Band sind die 1983 in Vermont gegründeten Phish ein absolutes Phänomen, bei dessen Konzerten die größten US-Arenen aus allen Nähten platzen. Auch im Studio haben sie zu neuer Produktivität gefunden. Sigma Oasis ist ihr drittes Album innerhalb von vier Jahren und in vielen Momenten eines ihrer besten: Den Großteil der Stücke ließ Gitarrist und Sänger Trey Anastasio von Bassist Mike Gordon, Keyboarder Page McConnell und Schlagzeuger Jon Fishman zwar im Studio einspielen — das im Kern aber live und ganz ihrem natürlichen Lebensraum entsprechend, um Spielenergie und Swing auch auf Platte zufriedenstellend abbilden zu können. Auf einem neuen Phish-Album eine verwegen groovende Jam-Nummer wie ›Steam‹ zu hören (beinahe auf dem Sprung zur Tedeschi Trucks Band), ist ein großes Geschenk. ›Sigma Oasis‹ ist kompakt und beschwingt gehalten, ›Leaves‹ und ›Shade‹ mit Streichern geschmückt. Und ›Evening Song‹ ein hübsches Studio-Lied, das ganz wunderbar zwischen Phish und Tom Petty vermittelt. Neu ist nicht alles darauf: Die verrückten Zappa-trifft-auf-Grateful-Dead-Kunst-Jams ›Mercury‹ und ›Thread‹ waren schon länger Bestandteil ihres Live-Programms. Leider derzeit nur als Download zu bekommen.
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