Sahg

Born Demon

Drakkar
VÖ: 2022

Geschrumpft und angenehm metallisch

Wer Sahg bislang immer in der psychedelischen Doom-Schublade abgelegt hat, dürfte hellhörig werden: Auf ihrem sechsten Album geben sich die nach dem Weggang von Gitarrist Ole Walaunets zum Trio geschrumpften Norweger angenehm metallisch und im Tempo variabler denn je.

Das bringt sie nicht vollends ab von ihrem Weg enorm guter Platten wie Sahg II (2008) und Delusions Of Grandeur (2013), gibt ihrer Musik aber eine kompakte Bestimmtheit, die so noch nicht von Sahg zu hören war. Der geheimnisvollen Atmosphäre neuer Nummern wie ›Black Cross On The Moon‹ oder ›Evil Immortal‹, in denen die frühe Solo-Ära von Ozzy Osbourne ebensolche Spuren hinterlassen hat wie Black Sabbath, Mercyful Fate (›House Of Worship‹) und die neueren Spiritual Beggars, tut dies keinerlei Abbruch.

Dem stolz riffenden ›Salvation Damnation‹ ließe sich glatt eine gewisse Nähe zu Psychotic Waltz unterstellen — vorausgesetzt, die eigene Vorstellungskraft lässt das Bild einer pulsberuhigten und massiv gestrafften Ausgabe der Band um Sänger Buddy Lackey zu. Bockstark!

(9/10)
TEXT: DANIEL BÖHM

ROCKS PRÄSENTIERT

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