Airbourne

Black Dog Barking

Roadrunner
VÖ: 2013

Ab in die Südkurve!

Mit ihrem prächtigen Debüt Runnin' Wild, das in jeder Note ihre aufrichtige Bewunderung für AC/DC, Rose Tattoo und Rhino Bucket ausstrahlte, avancierten die australischen Riff-Rocker 2007 aus dem Stand zu einer kleinen Sensation. Auf No Guts. No Glory. schienen Airbourne ihren Einstand drei Jahre später um jeden Preis toppen zu wollen: mehr Volumen im Sound, mehr Härte und (zumeist) auch mehr Geschwindigkeit. Leider vergaßen sie darüber ein wenig das Wichtigste: griffige Songs. Dass Album Nummer drei eine echte Nagelprobe darstellt, ist dem Quartett offenbar bewusst gewesen: Weniger Masse, mehr Klasse lautet im Vergleich zum Vorgänger die Devise.

Nur zehn Lieder mit knapp 35 Minuten Spielzeit enthält Black Dog Barking, doch man spürt, dass die Band ausgiebig an ihnen gearbeitet hat: Die Arrangements wirken ausgefeilt, der Gesang von Front-Schreihals Joel O'Keeffe war nie variabler und die Chöre in den Refrains nie dicker. Alles ist auf maximale Effektivität ausgerichtet. Der gleichzeitig mächtige und geschliffene Klang, den ihnen Produzent Brian Howes (Nickelback, Simple Plan) verpasst hat, erscheint da nur logisch. Das heißt auch: Den rauchgeschwängerten Aussie-Pub haben Airbourne endgültig hinter sich gelassen. Sie ziehen die Arenen dieser Welt vor.

Vor allem ›Ready To Rock‹ (quasi ihr persönliches ›Thunderstruck‹) ist Südkurven-Material reinsten Wassers. Wer Airbourne schon abgeschrieben hatte, sieht sich getäuscht — auch wenn der Charme ihres Erstlings unerreicht bleibt.

(8/10)

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