Klaus Schulze

04.08.1947 — 26.04.2022

Klaus Schulze ist im Alter von 74 Jahren gestorben. Der Elektronik-Pionier gehörte frühen Inkarnationen der Krautrocker Ash Ra Tempel und Tangerine Dream an und galt als einer der wichtigsten Vertreter der Berliner Schule.

Geboren wurde Schulze am 4. August 1947 in Berlin, wo er 1969 bei den zwei Jahre zuvor gegründeten Tangerine Dream als Schlagzeuger einstieg. Nach dem Debütalbum Electronic Meditation (1970) verließ er die Gruppe und gründete mit Manuel Göttsching Ash Ra Tempel, ehe er nach dem 1971 erschienenen LP-Einstand weiterzog und sich fortan einer ungemein produktiven Solokarriere widmete.



Über fünfzig Alben veröffentlichte Schulze unter seinem eigenen Namen sowie dem Pseudonym Richard Wahnfried, darunter in Dig It (1980) das erste vollständig digital produzierte Album der Musikgeschichte und die elfteilige Serie The Dark Side Of The Moog, auf der er zwischen 1994 und 2008 gemeinsam mit Produzent Peter Namlook Pink Floyd-Songs neu bearbeitete.

Im Laufe seiner gut fünfzigjährigen Solotätigkeit kollaborierte er mit so unterschiedlichen Künstlern wie Arthur Brown (Dune, 1978 und Time Actor, 1979), der Pop-Band Alphaville (The Breathtaking Blue, 1989), dem Perkussionisten Michael Shrieve (Santana, Roger Hodgson) oder auch der australischen Sängerin Lisa Gerrard (u.a. Farscape, 2008).

Zuletzt wirkte er am Soundtrack zum Kinofilm Dune (2021) mit, für den Komponist Hans Zimmer mit einem Oscar geehrt wurde und beendete die Arbeiten an seinem letzten Werk Deus Arrakis, das am 10. Juni erscheinen soll.



Sein von langgezogenen, warmen Akkorden geprägte, psychedelische Klangkunst, in der nur selten Rhythmusinstrumente Einzug finden, wird genreprägend für die komplette Bandbreite elektronischer Musik. Aber auch darüber hinaus hat der Berliner namhafte Bewunderer: Steven Wilson etwa ließ sich von Schulzes prägnanten, gleichwohl innovativen Stil inspirieren.

Nach langer Krankheit verstarb der Pionier am 26. April 2022. Klaus Schulze wurde 74 Jahre alt.



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